Causa Sané: Insider ordnet Lage ein

Im Poker um eine Vertragsverlängerung zwischen Leroy Sané und dem FC Bayern werden die Karten neu gemischt. Ein Branchenkenner sieht den Fußball-Bundesligist in einer komplizierten Situation.
Der FC Bayern wähnte sich in den Vertragsverhandlungen mit Leroy Sané bereits auf der Zielgeraden, dann wechselte der Flügelspieler den Berater. Fortan wird er von Pini Zahavi vertreten. Die Karten werden in der Personalie somit noch einmal neu gemischt.
"Man weiß natürlich nicht genau, wie weit fortgeschritten die Verhandlungen wirklich waren", ordnete Michael Reschke die jüngsten Entwicklungen gegenüber "ran.de" ein: "Gehen wir davon aus, dass sie vor einer Einigung standen und Leroy mit den Eckdaten einverstanden war, dann überrascht in der Tat der Berater-Wechsel. Aber auch dafür kann es eine Vielzahl von Gründen geben, die nicht unbedingt mit dem wirtschaftlichen Aspekt zu tun haben."
Reschke kennt sich in der Branche bestens aus. Der 67-Jährige arbeitete lange als Funktionär, zwischen 2014 und 2017 sogar als Technischer Direktor beim FC Bayern. Inzwischen ist er selbst beratend tätig.
Für den FC Bayern sei es "eine sehr komplizierte Situation" in der Causa Sané. "Wenn man schon das Gefühl hatte, dass man eine einvernehmliche Lösung mit dem Spieler und dem vorigen Beraterteam gefunden hat, dann wird es extrem schwer. Denn nur, weil er jetzt den Berater gewechselt hat und ein Zahavi am Tisch sitzt, wird es sehr, sehr problematisch, eine deutliche Gehaltsverbesserung zu akzeptieren", erklärte der gebürtige Rheinländer.
FC Bayern oder Wechsel? Sané muss sich entscheiden
Der FC Bayern will Medienberichten zufolge zeitnah Klarheit in der Personalie, schließlich endet das gültige Arbeitspapier im Sommer.
"Der Spieler und dessen Berater möchten natürlich einen interessanten und gut dotierten Vertrag aushandeln. Aber alles andere ist Spekulation. Leroy hat mehrfach durchblicken lassen, dass er ein großes Interesse daran hat, beim FC Bayern zu bleiben. Das ist ja auch eine Top-Adresse. Beide Parteien wären am Ende gut beraten, eine Einigung zu erzielen", meinte Reschke.
Letztlich werde Sané "schon wissen, wieso, weshalb, warum er das gemacht hat. Ich kann so nicht werten, ob das clever ist. Aber seine Entscheidung muss respektiert werden. Von allen Seiten", führte der Insider aus.
Sané war im Sommer 2020 von Manchester City zum FC Bayern gewechselt.