Remis in Frankfurt: St. Pauli so gut wie gerettet

Die Eintracht rettet im letzten Heimspiel der Saison immerhin einen Punkt, muss aber weiter um die Rückkehr in die Königsklasse bangen. St. Pauli feiert.
Dino Toppmöller schlich mit hängenden Schultern über den Rasen, als auf der Bank des FC St. Pauli alle Dämme brachen: Die Hamburger haben den Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga praktisch gesichert und Eintracht Frankfurt die vorzeitige Qualifikation für die Champions League vermasselt. Der Aufsteiger erkämpfte sich in Hessen ein 2:2 (2:1) und kann für ein weiteres Jahr im Oberhaus planen.
Bei den Frankfurtern hingegen herrschte Frust, für die SGE steht am letzten Spieltag ein Königsklassen-Showdown beim SC Freiburg an - dann reicht der Eintracht aber auch ein Punkt für einen sicheren Platz unter den Top vier. "Das ist natürlich extrem ärgerlich, weil wir heute gewinnen wollten", sagte Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche nach dem zweiten vergebenen Matchball: "Jetzt geht es gegen Freiburg ins Endspiel."
Manolis Saliakas (4.) und Morgan Guilavogui (16.) verhinderten im Waldstadion die Frankfurter Champions-League-Party. Michy Batshuayi (71.) rettete immerhin den Punkt, Rasmus Kristensen hatte Frankfurt bereits nach 24 Sekunden in Führung gebracht.
Glückwünsche zum Klassenerhalt nahm St. Pauli aber noch nicht an. "Wir wollen in dieser Liga bleiben, wir haben alles dafür reingeworfen. Wir haben uns noch nicht ganz belohnt, wir müssen das Torverhältnis im Auge behalten", sagte Präsident Oke Göttlich bei "DAZN": "Wir werden bis zum Ende Vollgas geben."
So gut wie fest steht, dass der 1. FC Heidenheim als Tabellen-16. in die Relegation muss. St. Pauli liegt auf Platz 14 drei Zähler vor den Heidenheimern und weist eine um 13 Tore bessere Tordifferenz auf, die TSG Hoffenheim hat ebenfalls drei Punkte und sechs Tore Vorsprung. Die Hamburger können nun halbwegs unbeschwert ihren Saisonabschluss gegen Absteiger VfL Bochum bestreiten.
Batshuayi-Tor zählt nicht
Die Partie in Frankfurt brauchte keine Anlaufzeit. Keine halbe Minute dauerte es, bis die SGE das mit 58.000 Zuschauern ausverkaufte Waldstadion bei strahlendem Sonnenschein zum Beben brachte. Nach einem Sololauf von Hugo Ekitiké kam der Ball zu Kristensen, einen Doppelpass mit Hugo Larsson später schob der Däne zur Blitz-Führung ein.
Doch St. Pauli, das in der Defensive auf das gesperrte Duo Nikola Vasilj im Tor und Innenverteidiger Siebe Van der Heyden verzichten musste, antwortete keine drei Minuten später. Saliakas hob den Ball aus halbrechter Position sehenswert über Kevin Trapp hinweg. Auf der anderen Seite schoss Larsson Frankfurt fast sofort wieder in Front, Ben Voll hielt (6.).
Frankfurt hatte mehr vom Spiel, doch St. Pauli konterte gefährlich und versetzte den Hausherren nach eigener Ecke den zweiten Schock. Keeper Voll fing den Ball ab und schlug ihn lang auf Guilavogui, der plötzlich alleine auf Trapp zulief. Seinen ersten Versuch blockte Jean-Mattéo Bahoya, der Nachschuss saß - und versetzte der Partystimmung einen kurzen Dämpfer.
Zwar peitschten die Frankfurter Fans ihre Mannschaft trotz des Rückstands unermüdlich an, gefährlicher blieb aber St. Pauli. Neben Ekitiké stürmte nach der Pause Michy Batshuayi, die SGE tat sich aber weiter schwer, klare Chancen zu erspielen.
Die Leichtigkeit aus der Anfangsphase schien verloren, auch die Dichte an Highlights der ersten 20 Minuten ging der Partie komplett abhanden. Der Treffer von Batshuayi bahnte sich nicht an, die Vorlage lieferte der ebenfalls eingewechselte Farès Chaibi. Der vermeintliche Siegtreffer von Batshuayi zählte aufgrund eines Handspiels nicht.