FC Bayern siegt mühelos zum Müller-Abschied

Thomas Müller verabschiedet sich mit einem Sieg aus der Bundesliga, Hoffenheim feiert trotz Klatsche gegen den FC Bayern mit.
Thomas Müller hüpfte und tanzte mit seinem "FC Feiern" noch einmal ausgelassen vor der Fankurve, in seinem letzten Bundesligaspiel ließ sich die Vereinsikone trotz Ibiza-Affäre nichts nachsagen.
Die Klubikone und der deutsche Meister gewannen bei der TSG Hoffenheim ohne Mühe 4:0 (1:0) und trotzten damit dem Wirbel um den Party-Trip. Und auch die TSG durfte mitfeiern: Trotz der 16. Saisonniederlage bleiben die Kraichgauer erstklassig.
Sportgeschäftsführer Andreas Schicker atmete auf. "Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen, ich bin echt froh, dass die Saison vorbei ist", sagte er nach einer "total verkorksten" Spielzeit bei "Sky". "Uns ist bewusst, dass sich etwas ändern muss und es so nicht weitergehen kann", betonte Schicker und kündigte einen Umbruch im "zu großen" Kader an. Aber: Trainer Christian Ilzer werde "definitiv" bleiben: "Man muss ihm Zeit geben."
FC Bayern zerlegt TSG Hoffenheim
Michael Olise per Freistoß (34.), Joshua Kimmich (53.), Serge Gnabry (80.) und Joker Harry Kane (86.) trafen für die Bayern, die mit 82 Zählern erstmals seit fünf Jahren wieder die 80-Punkte-Marke knackten.
Coach Vincent Kompany schaffte damit die zweitbeste Premieren-Saison nach Pep Guardiola, zwei Saison-Niederlagen sind so wenige wie zuletzt 2017. Harry Kane sicherte sich mit 26 Treffern als erster Spieler überhaupt in seinen ersten beiden Bundesliga-Saisons die Torjägerkanone, die ihm nach der Begegnung überreicht wurde.
Nach der Sofa-Sause im Käfer-Restaurant, dem Abschied von Müller samt Schalen-Übergabe und anschließender Party im Szenelokal Jacob, der Ibiza-Reise und einem entspannten Tag in der Therme Erding folgt am Sonntag (ab 13.30 Uhr/BR und Sky) am Marienplatz der finale Party-Akt. Gemeinsam mit den Double-Gewinnerinnen der Bayern-Frauen feiern Müller und Co. auf dem Rathausbalkon mit den Fans, ab dem 14. Juni geht es bei der Klub-WM zur Sache (bis 13. Juli) - ein letztes Mal mit Müller.
Müller beim Abschied hochmotiviert
Zuvor wischten die Bayern in Sinsheim jeglichen Verdacht der Wettbewerbsverzerrung nach dem Party-Trip entscheiden beiseite. "Wir haben jetzt eine Woche Zeitungen gefüllt, sie wurden gut verkauft, ich denke, online gab es viele Klicks, also haben wir da noch was Gutes getan", sagte Sportvorstand Max Eberl und betonte: "Das andere ist: Wir kennen unseren Kader und haben den Jungs vertraut."
Die Meisterschaft, ergänzte Eberl, werde öffentlich als "zu klein wahrgenommen. Wenn ich die Bewertungen unserer Saison nehme, dann sind die Noten doch sehr, sehr hart." Er selbst sprach trotz des frühen Ausscheidens in Pokal und Champions League von einer "guten" Spielzeit.
Müller hatte zum Abschluss nochmal Bock. "So, jetzt geht's zum letzten Bundesliga-Spiel. Greifen wir nochmal an heute, Attacke!", sagte er in seiner Instagram-Story aus dem Spielertunnel. In Abwesenheit des zunächst auf der Bank sitzenden Kane wechselte sich die Vereinsikone mit Serge Gnabry im Sturmzentrum ab.
Das klappte nur bedingt, die Bayern hatten Anlaufprobleme. Es brauchte einen perfekt getretenen Freistoß von Olise zur Führung. Leo Östigard fälschte Kimmichs Versuch aus spitzem Winkel entscheidend ab, das 0:2 war die Vorentscheidung.
Um 16.49 Uhr verließ dann Müller die Bundesliga-Bühne, dafür durfte Kane ins Spiel (61.). Nach dessen Pfostenschuss legte der Engländer für Gnabry das 0:3 auf, den Endstand markierte Kane per Schlenzer.