Kehrtwende um Oliver Kahn

Noch im März soll Oliver Kahn, ehemaliger Vorstandsvorsitzende des FC Bayern, mit einem Angebot zur Übernahme bei Girondins Bordeaux abgeblitzt sein. Nun gibt es offenbar eine Kehrtwende.
Wie die französische Zeitung "Sud Ouest" berichtet, hat Oliver Kahn ein erneutes Angebot für Girondins Bordeaux abgegeben.
Demnach liegt die Offerte zur Übernahme des finanziell schwer angeschlagenen Klubs bei zehn bis 15 Millionen Euro und soll bereits beim Handelsgericht eingegangen sein.
Bis zum 10. Juni haben die Girondins-Bosse um Besitzer Gérard López Zeit, einen Plan für die Rettung des Klubs auszuarbeiten. Dabei sollen wohl Investoren wie Kahn involviert werden.
Vor rund zwei Monaten soll Kahn noch mit einem Angebot bei Bordeaux abgeblitzt sein. Das berichtete damals der französische Sender "RMC Sport". Der frühere Vorstandsvorsitzende des FC Bayern habe ein Angebot "ohne Nachweis von Geldmitteln" abgegeben, hieß es.
Für den 55 Jahre alten Kahn wäre es nach seinem Abschied beim FC Bayern im Mai 2023 ein überraschendes Comeback im Fußball.
In Bordeaux müsste der gebürtige Karlsruher aber Aufbauarbeit betreiben. Girondins trat nach einer Insolvenz im Sommer und einem Zwangsabstieg in der viertklassigen National 2 an.
Dort verpasste der Verein, auf dem Schulden von mehr als 100 Millionen Euro lasten, den Aufstieg.

Die glorreichen Zeiten liegen in der berühmten Weinbauregion schon etwas zurück. Das weiß auch Kahn. 1996 hatte der damalige Bayern-Torwart das Finale des UEFA-Cups gegen den sechsmaligen französischen Meister gewonnen.
Kahn hatte im Sommer bereits signalisiert, an einem Klub-Investement interessiert zu sein. "In den Fußball zu investieren, ist etwas anderes als in einen Schraubenhersteller. Im Fußball geht es um Kultur, Identität, Gemeinschaft. Wenn alles zusammenpasst, kann ich mir das sehr gut vorstellen", sagte der Vize-Weltmeister von 2002 dem "kicker".