01.07.2025 11:07 Uhr

Spuckt "Superstar" Ramos dem BVB in die Millionen-Suppe?

Sergio Ramos fordert mit CF Monterrey den BVB
Sergio Ramos fordert mit CF Monterrey den BVB

Wenn Borussia Dortmund im Achtelfinale der Klub-WM (Mittwoch, 03:00 Uhr) auf CF Monterrey aus Mexiko trifft, hat der BVB die Favoritenrolle inne, der größte Star auf dem Feld wird sich allerdings nicht in den Reihen der Schwarzgelben befinden. Real-Madrid-Legende Sergio Ramos, immerhin viermaliger Champions-League-Sieger, zweimaliger Europameister und Weltmeister von 2010, lässt seine Karriere in Mexiko ausklingen - wobei von "ausklingen lassen" eigentlich nicht die Rede sein kann.

180 Länderspiele für Spanien, 671 Pflichtspiele für Real Madrid, in denen er ganz nebenher mit mehr als 100 Toren zu einem der torgefährlichsten Verteidiger der Fußball-Geschichte avancierte, sowie zahlreiche nationale Titel mit den Königlichen oder später im Trikot von Paris Saint-Germain: Sergio Ramos hat die Fußball-Welt geprägt wie nur wenige Spieler der letzten zwei Dekaden. Dass er sich dabei nicht nur Freunde gemacht hat, dürfte dem inzwischen 39-Jährigen schlicht egal sein.

Denn, wenn es auf dem Rasen um Punkte geht, ist Ramos alles andere als ein Kind von Traurigkeit. 30 Mal (!) wurde er in seiner Karriere bereits mit Rot (11) oder Gelb-Rot (19) vom Platz gestellt. 

Kurz: Ramos ist laut, auffällig, geht aggressiv zur Sache und wirkt nicht selten überdreht. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Ramos der geborene Anführer ist, der seine Mitspieler emotional mitreißen kann, wie kaum ein anderer. 

BVB-Coach Kovac über Ramos: "Er ist ein Superstar"

Monterrey führt der Routinier seit seinem Wechsel im Februar 2025 auf Anhieb als Kapitän aufs Feld, auch sonst macht Sergio Ramos in Mexiko, was ein Sergio Ramos halt so macht: In zwölf Einsätzen erzielte er bereits herausragende fünf Tore, darunter Monterreys Tor beim 1:1 gegen Inter in der Gruppenphase der Klub-WM - und er kassierte in der Liga seinen ersten Platzverweis.

Auch beim BVB ist man sich natürlich darüber im Klaren, dass man gegen einen ganz besonderen Spieler antritt. "Er ist ein Superstar", urteilte Dortmunds Coach Niko Kovac auf der Pressekonferenz im Vorfeld der Partie und schob nach: "Aber nicht nur er, sondern alle Spieler, die so lange spielen. Das zeigt ihre Mentalität. Sie sind Gewinner. Sie wollen jedes einzelne Training gewinnen, sie wollen jedes einzelne Spiel gewinnen. Sie wollen bei jedem Pass im Training und im Spiel auf höchstem Niveau sein. Das ist der Grund, warum er so gut spielt und gesund ist. Er ist ein Anführer. Und als Anführer will man so lange wie möglich auf der höchsten Stufe stehen."

BVB favorisiert, aber ...

Auch BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl weiß: "Im Team wünscht man sich so einen Spieler immer gerne, weil er jede Menge verkörpert. Gegen ihn zu spielen, ist manchmal unangenehm."

Dass der Weg zum nächsten Geldsegen - die Qualifikation für das Viertelfinale würde dem BVB rund elf Millionen Euro in die Kassen spülen - kein Frühlings-Spaziergang wird, betonte auch Dortmunds Verteidiger Waldemar Anton, der mit Blick auf das Duell mit Monterrey erklärte: "Da kann es auch mal wehtun. Das hat auch mich beeindruckt, dass da auch mal von hinten reingehackt wird. Das kannte ich so vielleicht noch aus der Jugend."

Monterrey ist allerdings mehr als der wilde Haufen, den die Worte der Borussen erahnen lassen. In drei Spielen der Klub-WM kassierte man nur ein Gegentor, zeigte beim 4:0 gegen den japanischen Vertreter Urawa Red Diamonds zudem auch offensive Klasse. Letztere will man im Achtelfinale gegen den Bundesligisten allerdings offenbar eher in den Hintergrund stellen. Monterrey-Trainer Domènec Torrent erklärte: "Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass wir in der Verteidigung elf Mann haben: den Torwart und zehn weitere Spieler."

Das alles ändert allerdings nichts daran, dass der BVB gegen den mexikanischen Underdog um Leitwolf Ramos als klarer Favorit ins Rennen geht. Sollten Ramos und Co. allerdings ihre Chance wittern, könnte sich das Blatt ganz schnell wenden.