Champions League 2015/2016 » Gruppe D » Liveticker: Juventus - Bor. Mönchengladbach 0:0

Fazit:
Borussia Mönchengladbach feiert seinen ersten Punktgewinn in der Champions League! Bei Vorjahresfinalist Juventus Turin erkämpft sich die Fohlenelf ein 0:0-Unentschieden. Im Piemont war heute eine geschlossene Mannschaftsleistung mit klarem Fokus auf einer kompakten Defensive nötig, um in der Königsklasse nicht erneut als Verlierer vom Platz zu gehen. Dieses Vorhaben wurde bis auf sehr wenige Szenen umgesetzt. Juve konnte sich heute keine Großchance erspielen, prüfte Sommer lediglich aus der zweiten Reihe. Im Gegensatz zum Heimspiel gegen City konnte man selbst im letzten Felddrittel keine Akzente setzen, was gegen ein solch namhaften Gegner aber zu verschmerzen ist. Die Bianconeri bleiben dennoch an der Spitze von Gruppe D, in der Manchester mit einem späten Siegtreffer den alleinigen Platz zwei inne hat. Einen schönen Abend noch!

Gelbe Karte für Giorgio Chiellini (Juventus)
Chiellini zeigt noch einmal sein unfaires Gesicht, tritt Stindl im Duell um einem Zweikampf auf den Fuß. Er sieht hierfür eine späte Gelbe Karte.

Die Nachspielzeit im Piemont beträgt drei Minuten!

Es würde natürlich ins Bild der letzten Wochen passen, wenn die Borussia hier einen späten vermeidbaren Strafstoß verursacht und dadurch den verdienten Punkt noch aus den Händen gibt.

Chiellini aus der Drehung! Infolge einer Ecke von der rechten Fahne rutscht die Kugel zum aufgerückten Innenverteidiger durch, der sich mit einem Volleyschuss probiert. Christensen verhindert vor dem rechten Pfosten, dass es richtig eng wird.

Stindl produziert nach einem Vorstoß über rechts einen Kullerball, den Buffon am rechten Pfosten mit den Füßen annimmt. Nach vorne geht bei den Fohlen heute überhaupt nichts. Obwohl ein Unentschieden die Gäste nicht weiterbringt, gehen sie hier nicht mehr Risiko in den letzten Minuten.

Raffael ist der erste Borusse, der ausgewechselt wird. Nach seinem Doppelpack in Frankfurt hat der Brasilianer heute viel nach hinten gearbeitet. Sein Ersatz ist Hazard, der zuletzt nicht zur ersten Elf der Fohlen gehörte.

Da es im Parallelspiel unentschieden steht, ist Juve nicht unbedingt auf einen Dreier angewiesen. Aktuell spielt der italienische Meister auch so, als würde er den Sieg nicht mit letzter Konsequenz erzwingen wollen.

Es bleibt eine Partie mit wenigen Strafraumszenen. Während Borussia Abwehrreihe auch in dieser Phase nicht unter Druck gerät, geht bei den Fohlen überhaupt nichts nach vorne. In Halbzeit zwei ist man nicht einmal in die Nähe des Kastens von Buffon gelangt.

Barzagli kann sich mal auf seiner rechten Außenbahn durchsetzen, flankt im hohen Bogen auf den Elfmeterpunkt. Morata setzt zu einem Seitfallzieher an, der weit am Kasten von Sommer vorbei rauscht. Christensen hat sich in dieser Szene etwas verschätzt.

Nicht Zaza oder Dybala ist der erste Joker von Massimiliano Allegri, sondern Pereyra. Der Argentinier hat in der Königsklasse bisher noch keinen Treffer erzielen können. Cuadrado geht in den Feierabend, hatte in Durchgang eins einen ordentlichen Abschluss.

Pogba scheitert an Sommer! Nach einem Foul von Dahoud an Chiellini bekommen die Bianconeri einen Freistoß im Zentrum wenige Meter vor dem Sechzehner zugesprochen. Der junge Franzose zirkelt über die grüne Mauer auf die halbhohe Ecke. Sommer hebt ab und pariert klasse!

Die Alte Dame kann ihre Dominanz etwas erhöhen, so dass das Geschehen jetzt näher an den Kasten von Sommer gerückt ist. Weiterhin wird die Abwehrreihe nach Lücken abgetastet, die sich aber nur selten auftun. Bislang verdient sich der Bundesligist die weiße Weste.

Auch in den ersten Minuten nach Wiederanpfiff vermitteln die Borussen einen sicheren und selbstbewussten Eindruck. Juventus kommt durch Pogba zu einem weiteren Fernschuss. Diesmal kann Sommer den Aufsetzer in der rechten Ecke nur zur Seite abwehren.

Willkommen zurück in der norditalienischen Großstadt! Der konzentrierte Auftritt der Borussen macht den Fans im Gästeblock Hoffnung, dass heute der erste Cl-Zähler der Vereinsgeschichte möglich ist. Im Hinterkopf haben aber alle Gladbacher Anhänger, dass schon in den Partien in Sevilla und gegen City zur Pause die Null stand. Bleibt der Kasten von Yann Sommer weitere 45 Minuten sauber?

Halbzeitfazit:
Juventus Turin und Borussia Mönchengladbach gehen in ihrem dritten Gruppenmatch der Champions League mit einem torlosen Unentschieden in die Kabinen. Im Piemont wird den Zuschauern bisher kein Fußballspektakel geboten. Der Bundesligist ist verständlicherweise darauf aus, zunächst einmal die Defensive zu stärken. Gegen die kompakte Defensive finden die Bianconeri wenig Mittel und haben sich noch keine große Chance erarbeiten können. Dies gilt auch für die Fohlen, die trotz einer ordentlichen Ballbesitzquote nur selten in das letzte Felddrittel vorstoßen können. So geht das Halbzeit-0:0 vollkommen in Ordnung. Bis gleich!

Chiellini arbeitet im Luftkampf mit Stindl mit dem Ellenbogen, trifft den ehemaligen Hannoveraner damit im Gesicht. Der Unparteiische hat diesen Regelverstoß nicht gesehen. Ansonsten hätte er eine weitere Verwarnung aussprechen müssen.

Gelbe Karte für Domínguez (Bor. Mönchengladbach)
Da hat Domínguez aber Glück gehabt! Der spanische Verteidiger leistet sich als letzter Mann im Aufbau einen schlimmen Fehlpass, spielt direkt in die Füße des heranstürmenden Morata. Er stoppt seinen Landsmann auf dem freien Weg in Richtung Sommer mit einem Foul von der Seite. Hier hätte er auch vom Platz fliegen können!

Wieder erarbeiten sich die Mannen von André Schubert zwei Ecken in Serie. Weder Traorés noch Stindls Ausführung bringen die gewünschte Torgefahr, können im Zentrum per Kopf von den Hausherren geklärt werden. Aus diesen Standards muss der Außenseiter mehr herausholen.

Turin schafft es nicht, die Viererkette der Schwarz-Weiß-Grünen dauerhaft unter Druck zu setzen. Es gibt immer wieder Situationen, in welchen die Fohlen mit einem sicheren Aufbau durchatmen können. Man schafft es so zumindest sauber über die Mittellinie.

Pogba kommt dem Kasten näher! Ansatzlos zieht der Mann mit der Rückennummer zehn aus der zweiten Reihe mit dem rechten Spann ab. Sommer legt eine Flugeinlage ein und hätte große Probleme mit dem Abschluss gehabt, der die rechte Torstange knapp verpasst.

Obwohl Juve mit Mandžukić einen hohen Zielspieler im Angriff in seinen Reihen hat, bekommen die Fohlen nach Hereingaben auf den Kopf bisher keine Probleme. Die Innenverteidiger Christensen und Domínguez zeigen sich weiterhin sehr abgeklärt.

Cuadrado mit dem Hammer vom linken Strafraumeck! Der Leihspieler von Chelsea verleiht dem Spielgerät mit dem rechten Spann eine hohe Geschwindigkeit auf dem Weg auf die kurze linke Ecke. Am Ende fehlen nur ein paar Zentimeter zum Aluminium.

Auch Pogbas Distanzversuch rauscht weit über das Gehäuse des Schweizer Schlussmanns. Die Boanconeri warten noch darauf, dass sich eine erste gute Schussposition ergibt. Das defensive Mittelfeld der Gäste arbeitet bisher sehr konzentriert und lässt im Zentrum nichts zu.

Morata probiert's von der linken Strafraumseite aus sehr spitzem Winkel. Er hat allerdings starke Rücklage und ballert das Spielgerät weit über den Querbalken des Gladbacher Kastens. Als Torchance geht dies nicht durch, doch es war Juves erste Annäherung.

Die Schubert-Truppe kommt in der ersten Viertelstunde nur über den rechten Flügel ansatzweise nach vorne. Wendt und Johnson können auf links nicht das bieten, was Korb und Traoré bisher drüben zeigen. Gefährliche Ablagen in den Sechzehner hat es für den Underdog noch nicht gegeben.

Raffael setzt die erste Duftmarke für die Borussia! Infolge eines Vorstoßes über rechts schließt der Brasilianer aus gut 20 Metern mit dem rechten Fuß ab. Zum linken Winkel fehlt ziemlich viel, so dass Buffon nicht abheben muss.

Nach einer längeren Ballbesitzphase der Fohlen sind es jetzt die Gastgeber, die den Takt vorgeben. Bei den Borussen kann Traoré nun eine erste Flanke von der rechten Außenbahn in die Mitte schlagen, doch Buffon nimmt diese sicher herunter.

André Schubert belässt es bei der Formation, die schon bei der Eintracht von Anfang auf dem Rasen stand. Weder der genesene Tony Jantschke noch Doppeltorschütze André Hahn dürfen sich von Beginn an beweisen, sondern können nur auf Teilzeiteinsätze hoffen.

Juventus gegen Borussia – das Leder rollt! Einmal hat es diese Partie im bedeutendsten europäischen Klubwettbewerb bereits gegeben. Mönchengladbach setzte sich im Achtelfinale des Europapokals der Landesmeister im November 1975 gegen Turin durch (2:0 und 2:2). Die von Udo Lattek betreute Fohlenelf scheiterte in der Runde der letzte Acht an Real Madrid.

Die Protagonisten haben den Rasen betreten und lauschen nun der CL-Hymne. Turin präsentiert sich in weiß-schwarzen Klamotten; Mönchengladbach wird in grüner Kleidung spielen.

Für den Vergleich zwischen Bianconeri und und Schwarz-Weiß-Grünen hat die UEFA Craig Thomson als Schiedrichter auserwählt. Der 43-jährige Rechtsanwalt pfeift seit Oktober 2007 in der Champions League und erlebte seinen Karrierehöhepunkt bei der Europameisterschaft 2012 in der Ukraine und Polen, wo er zwei Gruppenpartien leitete. Seine Assistenten sind David McGeachie und Stuart Stevenson. Das schottische Gespann wird komplettiert durch den Vierten Offiziellen Graeme Stewart und die Torrichter Steven McLean und Kevin Clancy.

In der Champions League hat die Borussia gegen Manchester City zwar ebenfalls eine tolle Leistung geboten, ging am Ende jedoch mit einer 1:2-Niederlage vom Rasen. Nach Stindls Führungstreffer reichten die Kräfte nicht, um den Sieg über die Zeit zu retten. Infolge des verdienten Ausgleichstors fing man sich einen der zahlreichen Strafstöße dieser Saison ein und steht deshalb noch ohne einen einzigen Zähler da. Wenn man auch aus Turin nichts mitnimmt, ist Platz zwei in der Gruppe D beinahe schon außer Reichweite. Cuadrado

"Es wird komplett anders als gegen Sevilla, vor allem weil der heutige Gegner mit einem Lauf in der Bundesliga mental gestärkt anreist. Wir müssen die Partie wie ein Match in der K.O.-Phase angehen. Mit einem Sieg hätten wir neun Zähler auf dem Konto und würden einen großen Schritt in Richtung Achtelfinale machen", äußerte sich Massimiliano Allegri bei der gestrigen Pressekonferenz. Gegen die in der Champions League unerfahrenen Fohlen droht Juventus vielleicht, die Gäste vielleicht im Unterbewusstsein zu unterschätzen.

Der erfolgreiche Start in die neue Spielzeit der Champions League steht für die Mannschaft von Trainer Massimiliano Allegri im krassen Gegensatz zu den ersten Wochen in der Serie A. Nach der letztjährigen Meisterschaft, die mit 17 Punkten Vorsprung in beeindruckender Dominanz eingefahren wurde, ist Juventus im Ligabetrieb noch gar nicht auf der Höhe. Mit nur neun Zählern aus acht Begegnungen belegt man derzeit nur Rang 14. Der fünfte Scudetto in Serie ist in großer Gefahr, auch wenn vorne kein Klub davon marschiert.