Julian Nagelsmann hält auch einen Champions-League-Gewinn von RB Leipzig in Zukunft nicht für völlig ausgeschlossen.

"Grundsätzlich ist alles möglich im Fußball", sagte der Coach des sächsischen Fußball-Bundesligisten in einem Interview der "Bild"-Zeitung. "Es gibt ein gutes Lied. Der Chorus ist: Jedes nicht ganz klare Nein bleibt wohl für immer ein Vielleicht."

Der Champions-League-Titel und auch die Meisterschaft in der Fußball-Bundesliga seien aber "extrem kompliziert zu holen". Da müsse einfach alles stimmen, meinte Nagelsmann: "Und es wird wahrscheinlich auch noch eine Weile dauern." Doch der 32-Jährige hat sich für die kommenden Jahre mit RB große Ziele: "Meine Traumkonstellation wäre, dass ich in zehn Jahren alles gewinne, was mich reizt. Die Meisterschaft, vielleicht sogar auch mal die Champions League – das wäre ein Traum."

Bei ihrer zweiten Teilnahme an der europäischen Meisterklasse nach dem Aufstieg in die höchste nationale Spielserie im Sommer 2016 sind die Leipziger mit einem 2:1-Sieg bei Benfica Lissabon gestartet. Weitere Gegner sind Olympique Lyon und Zenit St. Petersburg.

Timo Werner? "Sind erst mal froh, dass er weiterhin bei uns ist"

In der Bundesliga führen die Leipziger vor dem sechsten Spieltag an diesem Wochenende die Tabelle vor dem deutschen Rekordmeister FC Bayern München an. "Grundsätzlich ist die Liga dieses Jahr sehr interessant, auch wegen der vielen neuen Trainer. Wir sind aktuell gut dabei", sagte Nagelsmann: "Aber es geht darum, das über einen längeren Zeitraum konstant zu bestätigen. Für mich ist die Tabelle erst nach dem zehnten Spieltag aussagekräftig."

Dass die Personalie Timo Werner, der Ende August bis 2023 bei RB verlängert hat, endlich geklärt hat stimmt  zufrieden, obwohl er sich bewusst ist, dass wohl auch in den kommenden Transferperioden größere Klubs um den Nationalspieler werben werden. "Man muss immer mit allem rechnen bei sehr guten Spielern wie Timo. Aber jetzt sind wir erst mal froh, dass er weiterhin bei uns ist", erklärte Nagelsmann.

Lob und Kritik für Nationalspieler Werner

Seinen Top-Stürmer lobt der RB-Coach in den höchsten Tönen. Obwohl Werner gerüchtehalber nicht der Trainigsfleißigste sein soll, konstatierte Nagelsmann, dass der 23-Jährige unter ihm "noch in keiner Einheit faul" gewesen sei. "Für mich ist er ein herausragender Typ, ganz klar im Kopf, mit einer super Selbsteinschätzung. Ihm kannst du sagen, was gut und schlecht ist und er ist nicht beleidigt", schätzte der Leipziger Übungsleiter den Charakter des Stürmers ein. Taktisch wünscht er sich von seinem Knipser, der an den ersten fünf Spieltagen fünfmal traf, dass Werner gegen tiefstehende Gegner noch variabler werden müsse. Es ginge beim Fußball schließlich "nicht immer nur um Tore."

Der 32-Jährige war vor der Saison von 1899 Hoffenheim nach Leipzig gewechselt. Er trat dort die Nachfolge von Ralf Rangnick auf der Trainerbank an.