13.02.2020 08:01 Uhr

Allofs kritisiert blindes Festhalten an Kohfeldt

Klaus Allofs kritisierte die Führungsriege von Werder Bremen
Klaus Allofs kritisierte die Führungsriege von Werder Bremen

Trotz der sportlich prekären Lage hält Werder Bremen an Florian Kohfeldt fest. Ex-Manager Klaus Allofs kritisierte die Führungsriege nun für das blinde Vertrauen.

"Eine Trennung in den internen Gedanken absolut kategorisch auszuschließen, wäre falsch", schrieb Allofs in einer "kicker"-Kolumne und betonte: "Ich bin aber sicher, dass sich dessen bei Werder alle bewusst sind. Die Überzeugung, die heute ehrlich vorhanden ist, kann in zwei, drei Wochen erschüttert sein."

Zuletzt hatte Geschäftsführer Frank Baumann Kohfeldt hundertprozentiges Vertrauen ausgesprochen. Der 44-Jährige hatte ein Treuebekenntnis von Aufsichtsratsboss Marco Bode aus dem Dezember ("Wir werden in dieser Team-Konstellation in der Führung zusammenhalten. Wir steigen gemeinsam ab oder wir bleiben gemeinsam drin") erst Anfang Februar erneuert.

"Das brauchen wir jetzt nicht nach jedem Spiel zu wiederholen. Das steht", sagte Baumann nach dem 0:2 gegen Union Berlin.

Laut Allofs sei die Zukunft von Kohfeldt allerdings alles andere als gesichert. "Werder kann sich den Gesetzmäßigkeiten des Geschäfts letzten Endes nicht entziehen", so der 63-Jährige.

Die Verantwortlichen bei Werder müssen sich nun drei zentrale Fragen stellen: "Wie entwickelt sich die Mannschaft, wie geht der Trainer damit um, wie sind die Ergebnisse? Und es kann passieren, dass man zur Erkenntnis kommt: Eigentlich passen wir sehr gut zusammen - aber wir stecken in einer Sackgasse", erklärte Allofs weiter.

"Schlimmster Albtraum" für Werder Bremen

Es könne nicht in Stein gemeißelt sein, dass Werder mit Kohfeldt in die 2. Liga geht. "Mag sein, dass es in Bremen einen Aufschrei gibt, wenn ich das so behaupte. Aber wer in der Verantwortung steht, muss im Hinterkopf immer alle Szenarien durchspielen", mahnte Allofs.

Bremen liegt derzeit mit 17 Punkten auf dem vorletzten Tabellenplatz. "Die aktuelle Situation hätte man sich im Sommer in den schlimmsten Albträumen nicht vorgestellt", sagte Allofs und betonte: "In einer solchen Phase kommt zwangsläufig alles auf den Prüfstand, auch der Trainer."

lbe