29.11.2020 09:40 Uhr

Ärger um Löw-Gipfel: "Gehört sich nicht"

Anfang Dezember wird über die Zukunft von Joachim Löw als Bundestrainer entschieden
Anfang Dezember wird über die Zukunft von Joachim Löw als Bundestrainer entschieden

Am 4. Dezember tagt das DFB-Präsidium, um über die Zukunft von Bundestrainer Joachim Löw zu entscheiden, einen Tag zuvor soll die Lage allerdings bereits in kleinerer Runde erörtert werden. Ein Vorgehen, das nun für Empörung sorgt.

DFB-Präsident Fritz Keller und Vize Peter Peters sollen bereits am 3. Dezember ein "Vorgespräch" mit Löw und Oliver Bierhoff, dem Manager des DFB-Teams, führen. Das berichtet die "SZ". 24 Stunden später soll dann das komplette Gremium nebst Keller und Peters zwölf weitere Funktionäre die Frage beantworten, ob Löw noch der richtige Mann für den Job des deutschen Bundestrainers ist.

Für Aufregung soll dabei sorgen, dass Keller und Peters nach dem ersten Gespräch zuerst dem Präsidialausschuss um Vize Rainer Koch, Schatzmeister Stephan Osnabrügge und Generealsekretär Friedrich Curtis von den Inhalten des Austausches in Kenntnis setzen wollen. Der Rest des Präsidiums muss sich demnach bist zum 4. Dezember gedulden. Das will die "Bild" erfahren haben.

"Die Entscheidung über den Bundestrainer liegt in der Verantwortung des Präsidiums, nicht des Präsidialausschusses", moniert ein nicht näher genanntes Präsidiumsmitglied gegenüber der "Bild am Sonntag": "Solch ein Vorgehen gehört sich nicht und beschädigt auch den Bundestrainer, denn es dauert zu lange und ist indifferent."

Dem Bericht zufolge fürchtet man, dass "bereits eine Vorentscheidung getroffen und das Präsidium später quasi vor vollendete Tatsachen gestellt werden" könnte. Zumal sich von den letztlich Abstimmungsberechtigten bislang nur Peters klar positionierte. Der ehemalige Funktionär des FC Schalke 04 votierte für einen Verbleib Löws.

Der dienstälteste Bundestrainer der Welt steht nach dem historischen 0:6 in der Nations League gegen Spanien mehr denn je in der Kritik. Vor allem Löws Entscheidung, die Weltmeister Thomas Müller, Jérôme Boateng und Mats Hummels nicht mehr zu nominieren, stößt auf Unverständnis. In einem sport.de-Voting sprechen sich sogar 90 Prozent der Abstimmenden gegen Löw aus.