Eintracht-Saison für Bobic "eine glatte 1"

Mit dem 3:4 beim FC Schalke 04 verspielte Eintracht Frankfurt am 33. Spieltag die Chance auf eine Champions-League-Teilnahme. Nun hat Sportvorstand Fredi Bobic seinem Noch-Vorstandssprecher Axel Hellmann widersprochen, der sich mit dem Abschneiden der SGE nicht zufrieden gezeigt hatte.
"Wenn du aus den Spielen gegen Mainz und Schalke nur einen Punkt holst, hast du sportlich versagt. Die Leistung auf Schalke war blamabel", zürnte Hellmann am vergangenen Samstag und legte noch nach: "Das ist nicht der Zeitpunkt, sich über den fünften Platz zu freuen oder als Erfolg zu verkaufen. Diese Schönrederei ist das falsche Signal."
Fredi Bobic hat diesen Aussagen nun in einem Interview mit der "Sport Bild" widersprochen. Auch wenn auf Schalke "ganz klar drei Punkte eingeplant" waren, stehe nun die Teilnahme an der Europa League für die SGE zubuche und somit "eine sehr sehr gute Saison."
Er vergebe für die Saison "eine glatte 1, die lasse ich mir auch von niemandem kaputtreden" und verwies auf die harten Fakten: "Es ist die beste Spielzeit für Eintracht Frankfurt seit 25 Jahren. Es wurden in der Drei-Punkte-Historie noch nie so viele Zähler geholt. Noch nie hat ein Torjäger für Frankfurt so oft getroffen wie André Silva mit bisher 27 Toren."
Auch gemessen an dem, was man der Eintracht vor der Saison zugetraut habe, nämlich "einen langweiligen Mittelfeldplatz", müsse man zufrieden sein. "Und das hat auch nichts mit Schönrederei zu tun", stellte Bobic klar.
Bobic wünscht Eintracht mehr Eintracht
Viel mehr hätten sein eigener Abschied und jener von Trainer Adi Hütter "einige auf den Plan gerufen, die schlechte Stimmung verbreiten wollten. Die bekommen jetzt natürlich Wasser auf die Mühlen, können die Saison schlechtreden."
Insbesondere für Hütter hätte Bobic sich "öffentlich mehr Rückendeckung gewünscht". Doch die große Stärke der Eintracht, dass alles sehr ruhig abliefe, man geschlossen zusammengearbeitet habe und Internes intern geblieben war, sei zuletzt auf der Strecke geblieben.
Der 49-Jährige betonte: "Die Eintracht war immer stark, wenn sie eine Eintracht war. Das wünsche ich dem Verein auch für die Zukunft."
Er selbst sehe seine Mission in der Mainmetropole als erfüllt: "Ich habe geliefert, ich habe Wort gehalten, was ich zu Beginn meines Engagements bei der Eintracht gesagt habe."
Das bestätigten auch die Rückmeldungen, die der scheidende Sportvorstand erhalten habe: "Ich kann nur sagen, dass ich noch niemanden getroffen habe, der zu mir gesagt hätte: 'Hau bloß ab!' Ich höre vielmehr aus den unterschiedlichsten Richtungen: 'Danke für die geile Zeit!' Und genau das war es für mich."