11.06.2021 10:51 Uhr

Bayern-Boss Hainer schließt weitere Top-Transfers aus

Präsident des FC Bayern: Herbert Hainer (r.)
Präsident des FC Bayern: Herbert Hainer (r.)

Beim FC Bayern endet die Ära von Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge früher als gedacht. Zum Abschied des langjährigen Funktionärs, dessen Posten Oliver Kahn einnehmen wird, hat sich Klubpräsident Herbert Hainer nun geäußert.

Der 66-Jährige sieht den deutschen Rekordmeister auch ohne Rummenigge und Uli Hoeneß "für die Zukunft bestens aufgestellt".

Es sei zwar ein "gewaltiger Einschnitt", sagte Hainer der Vereinsseite "fcbayern.com", aber Kahn sei "der Richtige. Er hat das absolute FC Bayern-Gen in sich. Der Klub steht vor neuen Herausforderungen - und Kahn hat darauf neue Antworten. Er bringt alles mit".

Einen Stilwechsel des FC Bayern schloss Hainer trotz der Veränderungen an der Klubspitze kategorisch aus. Das werde es "auf keinen Fall" geben: "Ich habe schon bei meiner Antrittsrede als Präsident gesagt, dass der FC Bayern niemals ein kickender Konzern wird. Daran lassen wir uns alle messen."

FC Bayern: Rückendeckung für Salihamidzic

Eine Lanze brach Hainer für Sportvorstand Hasan Salihamidzic. Er finde es "unfair, wenn sich Kritik auf eine einzelne Person konzentriert", so der frühere adidas-Boss: "Zudem muss man sagen, dass dieser Kader in den vergangenen 18 Monaten sieben Titel gewonnen hat, so viele wie nie - und das mit begeisterndem Fußball. Das spricht ganz klar für die Transferpolitik und die sportliche Leitung."

Durch die Corona-Pandemie erwartet Hainer "noch sehr lange" Auswirkungen im Fußball. "Bisher sehen wir nur die Spitze des Eisbergs. Wenn ich aktuell schon wieder manche Transfergerüchte und -summen höre, frage ich mich ernsthaft, wie die Vereine das finanzieren wollen. Es muss dringend mehr Vernunft einkehren. Es kann nicht so weitergehen, dass viele ständig über ihre Verhältnisse leben", forderte der 66-Jährige.

Vollkommen überzeugt ist Hainer vom neuen Trainer: "Julian Nagelsmann hat enorme Qualitäten und kann auch nach unseren großen Erfolgen völlig optimistisch nach vorne schauen. Es muss einfach jetzt das Ziel sein, eine neue Ära voller Erfolge zu prägen. Die Voraussetzungen dafür sind sehr gut."

Keine teuren Transfers mehr beim FC Bayern

Wie Hainer derweil bestätigte, plant der FC Bayern nach der Verpflichtung von Dayot Upamecano keine kostspieligen Neuzugänge mehr für die neue Saison.

"Die Leute sollen die Auswirkungen von Corona bloß nicht unterschätzen, auch wenn wir vergleichsweise bisher wirtschaftlich gut über die Runden gekommen sind, wird es bei uns erhebliche Schleifspuren geben. Bis auf Dayot Upamecano sind bei uns in diesem Sommer keinen großen Transfers mehr möglich", stellte der Vereinschef klar.

"Wir haben noch Omar Richards verpflichtet, dazu kehren sieben Spieler zurück, die ausgeliehen waren. Das Ziel ist, den Kader in der Breite zu verstärken. Allerdings ist die Qualität so hoch, dass wir dafür keine weiteren Top-Transfers benötigen. Die Mischung stimmt", so Hainer.

Upamecano wurde für 42,5 Millionen Euro von Bundesliga-Konkurrent RB Leipzig verpflichtet, Richards kommt ablösefrei vom englischen Zweitligisten FC Reading.