10.02.2022 09:02 Uhr

BVB-Junioren national unterfordert

Die BVB-Junioren sind in der Bundeliga West derzeit nicht zu schlagen
Die BVB-Junioren sind in der Bundeliga West derzeit nicht zu schlagen

Die U19 von Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund zählt seit Jahren zu den stärksten deutschen Junioren-Mannschaften. Doch der BVB will die Wohlfühloase Bundesliga West reformieren - um öfter an Leistungsgrenzen kommen zu müssen. 

Die U19 des BVB um Trainer Mike Tullberg eilt in der heimischen Liga von Erfolg zu Erfolg. In der laufenden Spielzeit rangieren die jungen Schwarz-Gelben nach neun Spielen ungeschlagen auf Platz eins, der ärgste Verfolger Bayer Leverkusen hat nach dem 3:1-Sieg der Dortmunder im Spitzenspiel nunmehr sieben Zähler Rückstand.

Auch im internationalen Vergleich feierte Borussia Dortmund zuletzt einen wichtigen Sieg. Im Playoff-Duell der UEFA Youth League siegte die Tullberg-Elf beim italienischen Meister Empoli FC mit 5:3 (2:2) und steht somit im Achtelfinale. 

Jener Erfolg veranlasst die Verantwortlichen des BVB nun einmal mehr dazu, auf nationale Reformen zu setzen. Der Tenor: Die Dortmunder Junioren, die drei der vergangenen vier Meistertitel in der U19 gewannen, seien auf nationaler Ebene unterfordert.

BVB: Nachwuchs der Top-Klubs international unterlegen

"Dieses intensive und tolle Spiel hat gezeigt, weshalb die UEFA Youth League für den Verein und die Entwicklung unserer Talente so wichtig ist. Die Jungs mussten an ihre Grenzen gehen und nach dem Rückstand ihre Widerstandsfähigkeit zeigen", erklärte etwa BVB-Junioren-Direktor Lars Ricken.

Der Revierklub hob im Nachgang an die Partie zudem hervor, man habe letztlich vom "ersten Härtetest in der Bundesliga", also dem vorangegangenen Spiel gegen Bayer Leverkusen, "profitiert". Weiter heißt es: "Auch, weil sie im nationalen Bereich einigen Gegnern deutlich überlegen sind und nur in den wenigen Spitzenspielen ihr Leistungsvermögen auf dem Prüfstand steht, genügt der Nachwuchs der Top-Klubs nicht mehr höchsten internationalen Ansprüchen."

Für die Borussia ist der Einzug ins Achtelfinale der Youth League nämlich bei weitem keine Selbstverständlichkeit. Erst zum zweitem Mal schaffte es eine U19 des BVB in der Junioren-Champions-League so weit. Dortmund ist der einzig noch verbliebene deutsche Vertreter im Wettbewerb.

Dortmund hofft daher längst auf eine Reform der U19-Meisterschaft, die Aufteilung auf drei Regional-Staffeln soll der Vergangenheit angehören. Der Reformplan des DFB, dass künftig nur noch die Nachwuchs-Leistungszentren der 36 Bundesliga-Klubs zunächst regional und in der Rückrunde bundesweit gegeneinander antreten, finde jedoch "vor allem im Amateurlager wenig Zustimmung", so der BVB.