14.02.2022 09:52 Uhr

Abwehrprobleme: Setzt der FC Bayern auf "Plan B"?

Niklas Süle (re.) verlässt den FC Bayern im Sommer
Niklas Süle (re.) verlässt den FC Bayern im Sommer

Wenn Niklas Süle den FC Bayern im Sommer verlässt, wird möglicherweise kein Ersatz für den Innenverteidiger geholt, der zum BVB wechselt. Doch ist die wohl angedachte interne Lösung mit Lucas Hernández und Dayot Upamecano überhaupt richtig? Experten haben ihre Zweifel und glauben an einen Transfer.

Die deftige 2:4-Klatsche beim VfL Bochum hat die bereits länger schwelenden Abwehrprobleme des FC Bayern deutlich zu Tage gefördert. Kaum ein Spieler aus der Defensivreihe präsentierte sich in Normalform. Sorgen machte aber insbesondere der im Sommer 2021 von RB Leipzig verpflichtete Dayot Upamecano, der bereits seit Wochen nicht auf der Höhe ist. Dabei soll dieser nach dem Süle-Abgang doch Teil der neuen Bayern-Abwehrzentrale werden.

"Ich sehe einen Spieler, der wahnsinnig viel Potential hat und alles mitbringt, um ein herausragender Innenverteidiger zu sein, aber den Druck beim FC Bayern nicht händeln kann und wahnsinnig verunsichert wirkt", sagte der frühere FCB-Profi und heutige TV-Experte Markus Babbel bei "Sky". 

Dem 23-Jährigen falle die Umstellung von den Roten Bullen zum Münchner Fußball schwer. "Es ist nicht so, dass du beim FC Bayern 90 Minuten permanent gefordert wirst, sondern du hast sieben oder acht Aktionen, wo du da sein musst - und da muss er zulegen", forderte der 49-Jährige.

Noch deutlicher wurde Dietmar Hamann. "Ich glaube nicht, dass du mit Upamecano und Hernández in der jetzigen Verfassung in die nächste Saison gehen kannst", legte der "Sky"-Experte den Finger in die Wunde und verwies darauf, dass auch Tanguy Nianzou bislang noch nicht die erwünschte Entwicklung genommen hat.

Ist Schlotterbeck "Plan B" beim FC Bayern?

"Du musst dir ja Gedanken machen, wie deine Optionen sind, wenn Süle geht", blickte Babbel wiederum auf die mutmaßlich offene Stelle in der Innenverteidigung. "Das wäre ja höchst fahrlässig, wenn sie so in ein Verhandlungsgespräch reingehen würden, ohne einen Plan B zu haben."

Laut Hamann könnte dieser Plan B Nico Schlotterbeck vom SC Freiburg sein. "Schlotterbeck ist für mich die wahrscheinlichste Variante. Ich könnte mir vorstellen, dass nach dem Spiel in Bochum noch das ein oder anderen Telefonat gemacht wurde", sagte der frühere Profi des Rekordmeisters und fügte an: "Sollten die Bayern noch keinen anderen in der Hinterhand haben, werden sie da richtig Gas geben."


Mehr dazu: BVB oder FC Bayern? Anfragen für Schlotterbeck bestätigt


Für Hamann scheint ein Schlotterbeck-Transfer nach München denkbar, vor allem wegen der beständigen Qualität im Spiel des Freiburger Abwehrmannes.

"Diese Böcke, die Upamecano auch schon in Leipzig hatte, die hat er nicht drin. Ich halte ihn für einen sehr zuverlässigen Spieler. Er ist auch in der Spieleröffnung gut. Für mich passt er da hin", erklärte der 48-Jährige und fügte an: "Er ist noch jung, wenn er mit besseren Spielern spielt, wird er auch nochmal einen Sprung machen."