16.02.2022 07:36 Uhr

Mislintat verteidigt Abgänge und spricht über Zukunft

Sven Mislintat (2.v.r.) würde beim VfB Stuttgart auch in der 2. Liga weiterarbeiten
Sven Mislintat (2.v.r.) würde beim VfB Stuttgart auch in der 2. Liga weiterarbeiten

Sven Mislintat hat über die anhaltende Krise des VfB Stuttgart gesprochen. Dabei hat der Sportchef des Schwaben-Klubs nicht nur die Abgänge von Leistungsträgern verteidigt, sondern auch bestätigt, dass er mit Trainer Pellegrino Matarazzo sogar in die 2. Liga gehen würde. Doch so weit soll es gar nicht erst kommen.

Platz 17 nach 22 Spieltagen, vier Punkte Abstand auf den rettenden 15. Tabellenrang, dazu ein schlechteres Torverhältnis als die direkte Konkurrenz und zuletzt vier Niederlage in Folge: die Lage beim VfB Stuttgart ist und bleibt bedrohlich. Dass am Samstag (15:30 Uhr) auch noch Bayern-Besieger VfL Bochum zu Gast ist, macht die Situation für die Süddeutschen nicht einfacher. Von einem Endspiel gegen die Westfalen will Sportchef Sven Mislintat aber nicht sprechen.

"Nein. Bochum ist eines von zwölf maximal wichtigen Spielen, in denen wir alles daran setzen werden, den aktuellen Vier-Punkte-Rückstand aufzuholen", erklärte Mislintat in der "Sport Bild". Dass es auch für ihn persönlich und Coach Pellegrino Matarazzo eng werden könnte, falls die Partie gegen den aufstrebenden Aufsteiger verloren geht, wischte der 49-Jährige beiseite.

"Damit beschäftigen wir uns nicht. Rino wird die Mannschaft bestmöglich auf Samstag vorbereiten, und wer ihn dabei beobachten darf, wird feststellen, dass er und sein Trainerteam nichts an Energie und Entschlossenheit verloren haben", sagte Mislintat und fügte über sich selbst an: "Ich versuche, meinen Teil dazu beizutragen, allen auf dem Platz ruhiges, konzentriertes Arbeiten zu ermöglichen bei stetig wachsender Unruhe."

Mislintat erklärt Kempf- und Castro-Aus beim VfB Stuttgart

Zuletzt erklärte der Sportdirektor des VfB, dass sowohl er als auch der Trainer auch bei einem Abstieg bleiben würden. "An Rino und mir würde es nicht scheitern, also wäre es möglich", bestätigte Mislintat, setzte jedoch hinzu: "Wir sind davon überzeugt, dass wir in der Bundesliga bleiben, deshalb wird sich diese Frage am Ende nicht stellen."

Seine Lust an der Arbeit bei den Stuttgartern sei trotz der Schwächephase ungebrochen. "Ich habe im Mai 2019 beim VfB Stuttgart angefangen, ebenfalls in einer Situation der Ungewissheit über die Ligazugehörigkeit. Ich liebe es, für diesen Klub zu arbeiten und identifiziere mich unabhängig von der Liga mit der Aufgabe, der Stadt und unseren Fans", betonte Mislintat, der in den letzten Wochen unter anderem dafür kritisiert wurde, dass in den letzten Transferperioden genau jene Spieler abgegeben wurden, die jetzt mit ihren Leader-Qualitäten im Abstiegskampf fehlen, namentlich: Gonzalo Castro und Marc-Oliver Kempf.

"Zu beiden Personalien haben wir uns schon mehrfach geäußert. Bei Gonzalo Castro haben wir uns gegen eine Vertragsverlängerung und für die Entwicklung unseres Eigengewächses Lilian Egloff auf seiner Position im Mittelfeld entschieden", verteidigte Mislintat seine Kaderplanung.

"Marc-Oliver Kempf hatte unser Angebot zur Vertragsverlängerung nicht angenommen und sich entschlossen, spätestens im Sommer 2022 ablösefrei zu einem anderen Klub zu wechseln", stellte Mislintat auch den Winterabgang ins rechte Licht.