Matthäus spottet über "peinliches Pokal-Triple" des BVB

Nach dem Aus in der Europa League und dem darauf folgenden enttäuschenden 1:1 beim FC Augsburg hat sich Rekordnationalspieler Lothar Matthäus Borussia Dortmund zur Brust genommen. Der TV-Experte erwartet im Sommer einen deutlichen Schnitt beim BVB.
"Ich mag Borussia Dortmund wirklich. Das ist ein super Verein mit allem, was man sich als Fußballspieler und Fan dieses Klubs nur wünschen kann. Fähige Leute in der Führung. Mit die besten Fans auf der Welt und ein unglaubliches Stadion. Aber viel mehr Nettigkeiten fallen mir aktuell nicht mehr ein", erklärte Matthäus in seiner Kolumne bei "Sky".
Das Einzige, das der BVB in dieser Saison errungen habe, sei "ein ganz besonders Triple" gewesen, ätzte der 60-Jährige: "Das Peinliche-Pokal-Pleiten-Triple."
Dass man aus allen europäischen und nationalen Pokalwettbewerben kläglich ausgeschieden ist, ist für Matthäus schon schlimm genug, dass man sich in der Bundesliga aber mit Platz zwei hinter dem FC Bayern zufrieden gebe, aber kaum noch verständlich für den ehemaligen Top-Fußballer. "Selbst der Tabellen-15. FC Augsburg hat mehr für das Spiel gemacht als die eigentlich so feinen Fußballer von Borussia Dortmund."
Für Matthäus ist klar, dass nach der Saison ein klarer und sauberer Schnitt gemacht werden muss. Sollten die BVB-Bosse in der Analyse zu der Erkenntnis kommen, dass Trainer Marco Rose noch der Richtige sei, so der 60-Jährige weiter, "dann muss man sich von vier, fünf Spielern verabschieden".
Matthäus: Vielleicht ist ein Neuanfang beim BVB das Beste
Konkrete Namen nennt Matthäus dabei nur zwei und fragt sich: "Bringen die Alt-Stars Mats Hummels und Marco Reus diese Mannschaft wirklich noch voran oder muss man sie respektvoll und anständig verabschieden?"
Denn für den TV-Experten ist klar, dass ein Verein wie Borussia Dortmund - "mit solchen Möglichkeiten, so viel Know-How und genügend wirtschaftlicher Stärke" - den Anspruch haben muss, über 34 Spieltage um den Titel zu spielen.
Dass die Stars nicht dauerhaft ihre Leistungen abliefern, liegt laut Matthäus auch an den Verantwortlichen. "In meinen Augen machen die Bosse ihren Angestellten zu wenig Druck", konstatierte er. Beim FC Bayern hingegen gebe es Reibung, die dann zu fruchtbaren Ergebnissen führe.
"Das ständige In-Watte-Packen der hoch bezahlten Dortmund-Stars und auch des Trainers" dürfen jedenfalls nicht weitergehen, steht für Matthäus fest. "Man muss über Reus, Hummels, den Trainer und weitere Spieler nachdenken", betonte der TV-Experte und fügte an: "Vielleicht ist ein Neuanfang das Beste."