06.04.2022 13:02 Uhr

Ex-HSV-Talent schießt den FC Chelsea ab

Vitaly Janelt spielte einst im Nachwuchs des HSV
Vitaly Janelt spielte einst im Nachwuchs des HSV

Viele bekannte Gesichter spielen weitgehend unbeachtet von den deutschen Medien im Ausland. Heute im sport.de-Rampenlicht: ein einstiges HSV-Juwel, das dem FC Chelsea einen Doppelpack einschenkte, ein Ex-Talent des FC Bayern auf Torejagd in Lettland sowie ein früherer Profi von Gladbach und Hertha BSC, der in seiner Heimat wieder aufblüht.

Als hoffnungsvolles Talent wechselte Vitaly Janelt einst in die Jugend des Hamburger SV. Den Durchbruch schaffte der heute 23-Jährige beim HSV allerdings nicht, sodass er über RB Leipzig schließlich beim VfL Bochum landete.

Dort arbeitete sich der defensive Mittelfeldspieler bis zu den Profis hoch. Dennoch endete sein Engagement beim VfL im Oktober 2020. Für rund 600.000 Euro wechselte Janelt zum damaligen englischen Zweitligisten FC Brentford.

Mit den "Bees" gelang ihm in der vergangenen Saison der Aufstieg in die Premier League. Dort spielt Brentford zwar gegen den Abstieg.

Am Wochenende fuhren Janelt und Co. aber einen aufsehenerregenden 4:1-Erfolg gegen Champions-League-Sieger FC Chelsea und Teammanager Thomas Tuchel ein. Dem einstigen HSV-Juwel gelang dabei ein fulminanter Doppelpack.

Beeindruckender Doppelpack von Ex-HSV-Talent

In der 50. Minute erzielte Janelt zunächst mit einem gut platzierten Abschluss aus 16 Metern das 1:1 und leitete damit die Wende in einer irren Partie ein.

Nachdem Christian Eriksen auf 2:1 für Brentford gestellt hatte (54.), war es wieder Janelt, der mit einem schönen Lupfer das 3:1 erzielte (60.). Yoane Wissa stellte kurz vor Schluss den Endstand her (87.).

"Von diesen Momenten träumst du als Kind, ich kann es immer noch nicht glauben" sagte Janelt, der erst am Tag zuvor seinen Vertrag in Brentford bis 2026 verlängert hatte. "Diese Woche werde ich nie vergessen."

Nachwuchs-Knipser des FC Bayern vor dem Durchbruch?

Auch für Kevin Friesenbichler läuft es derzeit wie geschmiert. Der österreichische Angreifer hat so große Vereine wie den FC Bayern oder Benfica in seiner Vita stehen, kickte aber auch bei Austria Wien, Sturm Graz, beim Wolfsberger AC und beim VfL Osnabrück. Der endgültige Durchbruch im Profi-Bereich blieb ihm dort aber versagt.

Seit Sommer 2021 steht Friesenbichler beim FK RFS in Lettlands Hauptstadt Riga unter Vertrag - und knüpft dort fast an seine starke Torquote im Bayern-Nachwuchs an, als ihm in 74 Einsätzen für die U17, U19 und U23 immerhin 46 Treffer gelangen.

Neunmal traf Friesenbichler bereits wettbewerbsübergreifend in 22 Spielen für seinen aktuellen Klub, der in der lettischen Liga derzeit auf Platz drei rangiert.

Auch am vergangenen Wochenende in der Auswärtspartie gegen FK Metta (1:1) knipste der frühere U21-Nationalspieler Österreichs und bescherte seinem Team so einen Punkt.

Zehn Tore für Ingolstadt, Gladbach und Hertha BSC

Etwas größere Spuren als Friesenbichler hinterließ Mathew Leckie im deutschen Profi-Fußball. Für den FC Ingolstadt, Borussia Mönchengladbach und Hertha BSC erzielte er in 139 Bundesligaspielen zehn Tore.

In Berlin geriet Leckie aber im letzten Sommer aufs Abstellgleis. In seiner Heimat Australien beim Melbourne City FC wagte der inzwischen 31-Jährige einen Neuanfang - offensichtlich mit Erfolg.

Nach einer längeren Durststrecke zu Saisonbeginn entwickelte sich Leckie zum Leistungsträger seines neuen Arbeitgebers. Starke elf Torbeteiligungen in 16 Spielen in der A-League stehen in seiner Statistik. Zuletzt steuerte der australische Nationalspieler einen Treffer beim 6:0-Kantersieg gegen Wellington Phoenix bei.

Aktuell stehen Leckie und Co. mit vier Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze und dürfen sogar vom Titel träumen. Der Weg dorthin führt in Australien nach der regulären Saison jedoch noch über eine Playoff-Runde.

Francis Degener