26.07.2024 16:25 Uhr

Brisante Karaman-Aussage: Droht Schalke ein Taktik-Zoff?

Kenan Karaman mischt sich beim FC Schalke 04 in Taktikfragen ein
Kenan Karaman mischt sich beim FC Schalke 04 in Taktikfragen ein

Im letzten Testspiel vor dem Auftakt der 2. Bundesliga hat Cheftrainer Karel Geraerts beim FC Schalke 04 ein kleines Experiment gewagt. Dass sich der taktische Kniff auszahlte, könnte nun eine Debatte auslösen.

In Gelsenkirchen schien die Marschroute zu Beginn der Vorbereitung klar. Nach den Turbulenzen der Vorsaison wurde diesmal ein Kader zusammengestellt, der es dem Trainer leicht machen sollte, sein gewünschtes System zu spielen. 

Unnachgiebig ließ Geraerts in den Testspielen der letzten Wochen seine 3-5-2-Formation einstudieren. Am Mittwoch beim 0:0 gegen Twente Enschede schickte er seine Schützlinge dann überraschend in einer 4-2-3-1-Ordnung auf den Rasen. 

Prompt zeigte S04 eine der besten Leistungen der Vorbereitung. Kapitän Kenan Karaman sprach sich im Anschluss erstaunlich deutlich für die taktische Alternative zum klassischen Geraerts-Konzept aus.

"Das, was wir heute gespielt haben, liegt mir eher. Wir haben im Gegensatz zu den vergangenen Testspielen mehr Torchancen kreiert, sind häufiger in den Sechzehnmeterraum gekommen - und das über beide Seiten, die doppelt besetzt waren", sagte er gegenüber der "WAZ".

FC Schalke 04 probt den "Plan B"

"Wir haben gut hinten rausgespielt, vorne Druck gemacht, wir standen kompakt. Ich bin echt zufrieden mit diesem Test", analysierte der Offensivspieler weiter.

Das habe auch daran gelegen, dass das System weniger Abstimmung erfordere. "4-2-3-1 ist ein System, das jeder von uns schon einmal gespielt hat. Das musst du nicht groß ausprobieren", erklärte Karaman.

Einen klaren Aufruf zum Umdenken formulierte der Routinier nicht an den Trainer. Letztlich sei die Grundordnung ohnehin nicht der einzige wichtige Faktor im taktischen Bereich. "Egal ob mit Dreier- oder Viererkette: Der Trainer hat eine Philosophie, unabhängig vom System", stellte Karaman klar.

Geraerts betonte, er habe gegen Enschede lediglich einen "Plan B" ausprobieren wollen. Doch sollte sein gewohnter Ansatz mit der Dreierkette Probleme bereiten, könnte der Ruf nach einem Taktik-Wechsel schnell wieder lauter werden.