29.06.2022 08:51 Uhr

Droht Sparzwang-Zoff bei Hertha BSC?

Fredi Bobic ist Sportchef bei Hertha BSC
Fredi Bobic ist Sportchef bei Hertha BSC

Nach der Wahl des neuen Präsidenten Kay Bernstein droht Hertha BSC möglicherweise neuer Ärger. Sport-Geschäftsführer Fredi Bobic soll einen anderen Kandidaten unterstützt haben. Der Ex-Profi und Bernstein liegen in Planungsfragen zudem offenbar weit auseinander.

1670 Stimmen erhielt Kay Bernstein am Sonntag von den insgesamt 3040 stimmberechtigten Mitgliedern von Hertha BSC.

Damit wurde der 41-Jährige zum neuen Präsidenten und Nachfolger von Werner Gegenbauer gewählt. Doch unter besagten 1670 Stimmen war offenbar nicht die von Fredi Bobic.

Der Sport-Geschäftsführer soll nach "Sport Bild"-Informationen CDU-Politiker Frank Steffel unterstützt und ihm sein Vote gegeben haben. Für Steffel sprachen sich insgesamt "nur" 1280 Mitglieder aus, damit unterlag er Bernstein klar.

Laut dem Bericht lag Bobics Unterstützung für Bernsteins Gegenkandidaten unter anderem daran, dass dieser eine Nähe zu Investor Lars Windhorst aufweist und sich vor allem auf das wirtschaftliche Vorankommen der Berliner konzentriert hätte.

Bernstein hingegen, ehemaliger Vorsänger einer Hertha-Ultra-Gruppierung, steht eher für das Emotionale und will die einzelnen Vereinsbereiche wieder enger verbinden. Damit könnte er im Umkehrschluss aber auch Bobic helfen, der in den letzten Monaten durchaus kritisch gesehen wurde in Aufsichtsrat und Präsidium, weil er nicht immer auf Harmonie gesetzt hatte.

Sparzwang bei Hertha BSC

Gespräche in den nächsten Wochen sollen zeigen, ob Bernstein und Bobic fruchtbar zusammenarbeiten können, heißt es weiter. Jedoch scheint Bernstein laut "Sport Bild" eine andere Vorstellung vom zukünftigen Kader zu haben als der Geschäftsführer. 

Zwar wollen beide weiter die Jugendarbeit fördern. Während Bernstein jedoch auf Hertha-Gesichter wie Marton Dárdai oder Jordan Torunarigha setzen will, denkt Bobic aus finanziellen Gründen an einen Verkauf.

Wie das Blatt erfahren hat, muss Hertha BSC nämlich rund 15 Millionen Euro an Transferüberschüssen erzielen. Bobic ist gefordert und sieht daher keinen Spieler als unverkäuflich an. Als Neuzugänge werden daher keine großen Namen gehandelt, sondern eher unbekannte Profis aus dem Ausland.