17.08.2022 10:28 Uhr

Krebskranker BVB-Star Haller schon wieder im Training

Sébastien Haller wird dem BVB noch mehrere Monate fehlen
Sébastien Haller wird dem BVB noch mehrere Monate fehlen

Wegen seiner Hodenkrebs-Erkrankung und der daraus resultierenden Chemotherapie wird Borussia Dortmund noch mehrere Monate ohne Sébastien Haller auskommen müssen. Auf Instagram kursieren nun aber hoffnungsvolle Aufnahmen des BVB-Neuzugangs.

Mitte Juli, mitten in die Sommer-Vorbereitung von Borussia Dortmund im Trainingslager in Bad Ragaz, platzte die schlimme Nachricht: Bei Sébastien Haller wurde ein Hodentumor entdeckt. Eine OP folgte, der Tumor stellte sich bei der histologischen Untersuchung als bösartig heraus.

Aktuell muss sich der 28 Jahre alte Angreifer einer Chemotherapie unterziehen. "Definitiv ein paar Monate" werde der Neuzugang von Ajax Amsterdam ausfallen, teilte BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl mit.

Leichtes Krafttraining in BVB-Kleidung

Via Instagram lassen Haller und seine Frau Priscilla die Fans am Kampf des früheren Frankfurters gegen den Krebs teilhaben.

Der Repost einer Story auf dem Kanal des Profis zeigte ihn in BVB-Kleidung beim leichten Training im heimischen Kraftraum. Wohl als Folge der chemotherapeutischen Behandlung ist Haller inzwischen haarlos. Auch ein Bild, auf dem er ein Boxtraining mit einem Trainer absolviert, teilte der ivorische Nationalspieler.

Haller hatte erst wenige Wochen vor seiner niederschmetternden Diagnose im Rahmen des Wechsels von Ajax zum BVB eine sportmedizinische Untersuchung absolviert.

Dabei war der Tumor nicht entdeckt worden - ein "Versäumnis", wie der Onkologe Prof. Dr. Alexander Herzog kürzlich in einem Interview der "DAZN Group" erklärte.

BVB: Urologische Untersuchung nicht vorgeschrieben

"Die Diagnosestellung eines Hodentumors ist denkbar einfach", sagte der Experte. "Zum einen kann man ihn fühlen, wenn man die Hoden anfasst als Arzt, außerdem, wenn man irgendwelche Zweifel hat, kann man einen Ultraschall machen und dann hat man den Tumor automatisch gesehen." Das funktioniere schon "ab einer Größe von fünf Millimetern oder weniger", so Herzog weiter.

Klar ist aber auch, dass laut DFL-Statuten beim Medizincheck keine spezielle urologische Untersuchung vorgeschrieben ist.

Lediglich Blut- und Urintests werden auf auffällige Werte untersucht. Dieses gab es im Fall Haller offensichtlich nicht.