Rummenigge zu Bayern-Transfers: "Von Ballast getrennt"

19 Jahre lang führte Karl-Heinz Rummenigge den FC Bayern hauptverantwortlich als Vorstandsvorsitzender. Nach seinem Rückzug vor bald eineinhalb Jahren äußert er sich noch immer regelmäßig zu den aktuellen Geschehnissen im Verein. Jetzt bewertete der Ex-Klubboss die abgelaufene Transferphase der Münchner.
Im Gespräch mit der "Süddeutschen Zeitung" gratulierte Rummenigge seinem Nachfolger Oliver Kahn sowie Sportvorstand Hasan Salihamidzic zu den getätigten Transfers in diesem Sommer: "Bayern München hat in diesem Jahr sehr klug am Transfermarkt agiert. Ich finde, sie haben interessante Spieler verpflichtet. Und sie haben sich von manchem Ballast endlich getrennt."
Eine durchaus harte Bezeichnung des 66-Jährigen für die abgegebenen Akteure um Chris Richards, Omar Richards, Marc Roca oder Joshua Zirkzee, die zum Teil noch von Rummenigge selbst zum FC Bayern geholt wurden.
Der langjährige Vorstandsboss des deutschen Rekordmeisters führte aus, dass die Verkaufspolitik in diesem Sommer nach seiner Einschätzung genau richtig angelegt war: "Viele Spieler, die in der Vergangenheit eingekauft wurden, haben keine Rolle im Kader gespielt. Dann musst du dich spätestens nach zwei Jahren von ihnen trennen. Diesmal ist es sogar gelungen, sie gut zu verkaufen."
Rummenigge hat beim FC Bayern "komplett losgelassen"
Auf kluge Ratschläge an die Entscheider und Kaderplaner beim FC Bayern hat Rummenigge dabei bewusst verzichtet. Der ehemalige Nationalspieler habe mittlerweile "komplett losgelassen" und sei in keinster Weise mehr in das Tagesgeschäft der Münchner eingebunden.
Ein Umstand, an den sich Rummenigge erst gewöhnen musste, wie er selbst einräumte: "Ich will auch nicht Oliver Kahn anrufen und ihm etwas empfehlen, das ist nicht meine Art. Das war von Anfang an mein Ziel und ich bin froh, dass ich es geschafft habe."
Sein Herz hänge zwar weiterhin am deutschen Branchenprimus. Zuletzt habe er allerdings darauf verzichtet, regelmäßig ins Stadion zu gehen, um die Heimspiele des FC Bayern zu beobachten: "Ich bin da fast ein Rosinenpicker geworden", gestand der Ex-Klubchef ein.