01.12.2022 08:02 Uhr

Frankfurt verliert halbes Dutzend Scouts wegen Manga-Aus

Ben Manga (r.), hier im Gespräch mit BVB-Berater Matthias Sammer, verlässt Eintracht Frankfurt
Ben Manga (r.), hier im Gespräch mit BVB-Berater Matthias Sammer, verlässt Eintracht Frankfurt

Wie Eintracht Frankfurt am Mittwoch bekannt gegeben hat, wurde der ursprünglich bis 2026 laufende Vertrag mit dem Direktor Profifußball Ben Manga vorzeitig aufgelöst. Der 48-Jährige war als Talentespäher maßgeblich am Erfolg der SGE auf dem Transfermarkt verantwortlich. Mit ihm verlieren die Hessen zudem eine ganze Reihe bestens vernetzter Scouts.

Eintracht Frankfurt und Ben Manga gehen getrennte Wege. 2016 war er nach dem Beinahe-Abstieg der Adler als Chefscout zum Klub gekommen und hatte seither zahlreiche Spieler an den Main gelotst, die für den sportlichen Erfolg entscheidend waren: 2018 gewann die SGE den DFB-Pokal, 2022 gar die Europa League, wo bereits im Jahr 2019 das Halbfinale erreicht wurde.

Die Trennung erfolgte nun "einvernehmlich und respektvoll", wie Sportvorstand Markus Krösche in der offiziellen Mitteilung betonte. "Das war keine Entscheidung gegen die Eintracht, sondern für einen neuen Weg", gab sich auch Ben Manga versöhnlich.

Dass es dennoch zum Bruch kam, hat nach Angaben des "kicker" vor allem damit zu tun, dass die Differenzen zwischen Krösche und Manga zu groß wurden. Seit der ehemalige Leipzig-Manager 2021 in Frankfurt als Sportvorstand die Arbeit von Fredi Bobic übernommen hat, ist der Einfluss des zuvor zum Direktor Profifußball beförderten Manga geschwunden.

Es war Krösche, der seither federführend die Transfers einfädelte. Mit Blick auf den vergangenen Transfer-Sommer wird allein die Verpflichtung von Shootingstar Randal Kolo Muani, der sogar noch auf den WM-Zug aufspringen konnte, auf die Scoutingarbeit von Manga zurückgeführt.

Eintracht Frankfurt lässt zahlreiche Scouts ziehen

Der Talentespäher wird dem Vernehmen nach nun seinerseits in die Management-Ebene wechseln und beim englischen Zweitligisten FC Watford anheuern. Manga dürfte aber nicht alleine auf die Insel ziehen: Mehr als ein halbes Dutzend Scouts wird ihn nach "kicker"-Angaben begleiten.

Krösche hatte in der offiziellen Mitteilung bereits durchblicken lassen, dass nicht nur der Vertrag von Manga, sondern auch die von "weiteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern" einvernehmlich aufgelöst wurden.

Unter jenen befindet sich demnach auch die frühere iranische Nationaltrainerin Helena Costa, die vor allem auf dem spanischen und portugiesischen Markt als bestens vernetzt gilt.