02.12.2022 11:32 Uhr

Bilder manipuliert? Große Zweifel an Japans Siegtor

Diskussionen: War der Ball vor dem Treffer im Aus?
Diskussionen: War der Ball vor dem Treffer im Aus?

Durch den 2:1-Sieg Japans gegen Spanien hätte die deutsche Fußball-Nationalmannschaft gegen Costa Rica schon einen erdrutschartigen Erfolg mit acht Toren Unterschied benötigt, um noch das Ticket für das WM-Achtelfinale zu buchen. Ein Vorhaben, das trotz eines wahren Chancenfestivals zu Beginn der Partie ein Wunschtraum bleiben sollte. Eine Frage ist auch am Morgen nach dem WM-Debakel des DFB noch offen: Hätte das entscheidende Tor der Japaner überhaupt zählen dürfen?

War der Ball vor dem japanischen Siegtor im Aus oder nicht? Bei der Hereingabe von Kaoru Mitoma, die Ao Tanaka von Fortuna Düsseldorf letztlich zum 2:1 verwertete, drängte sich bei Anblick der TV-Bilder die Vermutung auf, das Leder hatte die Linie bereits überschritten, ehe es Mitomas Fuß berührte.

Der VAR tagte beinahe drei Minuten, gab dem südafrikanischen Referee Victor Gomes dann das Zeichen, der Ball habe die Linie noch touchiert - der ursprünglich aberkannte Treffer zählte. Zweifel bleiben dennoch.

"Auf der Video-Anzeigetafel hatte ich das Gefühl, dass der Ball aus dem Spielfeld war", sagte Spaniens Innenverteidiger Pau Torres, ergänzte jedoch: "Aber der VAR ist nicht ohne Grund da".  "Für mich war er halb aus, aber so richtig konnte ich es nicht sehen. Wenn er ihn aus gegeben hätte und das Tor nicht gezählt hätte, hätte ich es akzeptiert und wäre nicht enttäuscht gewesen", erklärte Torschütze Tanaka.

Luis Enrique geht von manipulierten Bildern aus

Japans Coach äußerte sich ebenfalls diplomatisch. "Heutzutage gibt es eine großartige Technologie auf der großen Fußballbühne", sagte Hajime Moriyasu, "und wenn der Ball wirklich im Aus gewesen wäre, hätte es nicht gezählt. Der Schiedsrichter hat entschieden, dass der Ball drin war, und das haben wir respektiert. Aber wir waren bereit, es so oder so zu akzeptieren."

Völlig verwirrt ließ die Entscheidung hingegen Spaniens Trainer Luis Enrique zurück: "Ich habe ein Bild gesehen, das muss manipuliert sein. Das kann nicht das wirkliche Bild sein. Es muss manipuliert sein", sagte Enrique kurz nach Mitternacht im Pressekonferenzraum des Chalifa International Stadions von Al-Rajjan. Wie viele andere ließen die im Netz kursierenden Bilder auch den 52-Jährigen ratlos zurück.

Bei Twitter wurden Fotos kommentiert, auf denen es so aussah, als ob Mitoma den Ball erst deutlich hinter der Linie in die Mitte beförderte. Ein bisschen Grün des Rasens ist auf diesen Bildern zwischen Torauslinie und Ball zu sehen - für die Frage, ob der Ball außerhalb des Spielfelds ist, ist jedoch nicht seine Auflagefläche relevant, sondern dass er vollständig die Linie überquert hat. 

Treffer versetzt die "Fußballwelt in einen Schockzustand"

Schiri-Experte Patrick Ittrich verwies bei "MagentaTV" daher auf die Technik. "Deswegen brauchen wir einen bildlichen Beweis. Den hat man aufgrund der Goal-Line-Kamera. Es gibt noch diverse andere Kameras in den Stadien, um das zu überprüfen. Anscheinend hat man diesen bildlichen Beweis gefunden, dass der Ball nicht im Aus war."


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Deutlicher fällt das Urteil der Medien aus, in denen man von einem "Skandaltor" lesen kann. Die spanische "AS" schreibt sogar, dass es drei Einstellungen gebe, die zeigen, dass der Ball im Aus war, die umstrittene Entscheidung die "Fußballwelt in einen Schockzustand" versetze. 

Letztlich wurde die Torlinientechnologie allerdings eingeführt, um dem menschlichen Auge diese strittigen Entscheidungen abzunehmen. Und ohnehin: Das Aus des DFB-Teams ist nicht auf ein umstrittenes Tor, sondern auf eine katastrophale halbe Stunde gegen Japan zurückzuführen, in der man eine Führung verspielte und letztlich die WM verspielte.


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