03.04.2023 14:08 Uhr

Kobel in der Kritik: "Fehler wirkte zu lange in ihm"

Erwischte einen rabenschwarzen Tag beim FC Bayern: BVB-Torwart Gregor Kobel
Erwischte einen rabenschwarzen Tag beim FC Bayern: BVB-Torwart Gregor Kobel

Gregor Kobel hat mit seinem dicken Patzer das Spitzenspiel des BVB beim FC Bayern früh in eine klare Richtung gelenkt. Während der Schweizer von Trainer und Mitspielern bei Borussia Dortmund direkt im Anschluss vollste Rückendeckung erhielt, hagelt es nun Kritik vom ehemaligen Bundesliga-Schlussmann Uli Stein. Er sagt: Der 25-Jährige ließ sich zu lange von seinem Fehler beeindrucken.

Der ehemalige Bundesliga-Schlussmann Uli Stein, der im Laufe seiner langen Karriere unter anderem für den HSV und für Eintracht Frankfurt spielte, hat beim Gipfeltreffen zwischen dem FC Bayern und dem BVB ein besonderes Augenmerk auf Gregor Kobel gelegt.

Als der BVB-Torwart nach 13 Minuten folgenschwer patzte, sei die Spannung verloren gegangen, schrieb Stein in seiner "kicker"-Kolumne. "Dann war es für mich beinahe spannender, wie es Gregor Kobel gelingt, einen solchen Schnitzer wegzustecken."

Der Spielverlauf habe gezeigt: "Sein Team schaffte es nicht, er selbst viel zu spät."

Kobel von Fehler "nachhaltig beeindruckt"

Gregor Kobel war bei einem Steilpass von Bayern-Verteidiger Dayot Upamecano aus dem Tor geeilt, um den Ball vor dem heranstürmenden Leroy Sané wegschlagen zu können. Doch beim Versuch segelte er über den Ball, ohne weitere Berührung kullerte das Leder über die Torlinie. Sichtbar hatte der BVB, der gut in die Partie gefunden hatte, mit dem plötzlichen Rückstand zu kämpfen. Zehn Minuten später stand es bereits 0:3 aus Sicht der Borussia.

Seine Aktien hatte Kobel wohl auch beim dritten Streich der Münchner, als der BVB-Schlussmann einen Schuss von Sané so parierte, dass Thomas Müller nachsetzen konnte. Uli Stein meint, dass der Patzer vom 0:1 noch im Hinterkopf gesteckt hat: "Kobels Verhalten beim dritten Treffer deutet für mich aber eher darauf hin, dass der Fehler zu sehr und zu lange in ihm wirkte. Er hat ihn nachhaltig beeindruckt."

Stein, der Kobels Fehler auch mit fehlender Spielpraxis verbindet, zeigte sich jedoch überzeugt davon, dass der Dortmunder die nötige "mentale Stärke" besitze, um das Geschehene zu verarbeiten. "Bestimmt tut es jetzt gerade weh, aber der richtige Weg ist, sich nicht lange damit zu beschäftigen. Du bist ein richtig Großer, wenn dir ein solcher Fehler passiert ist, du das verarbeitest und noch stärker daraus hervorgehst."