Nach Legalisierung & Regulierung: Werden seriöse Online Casinos nun eine echte Sponsoring-Option im Fußball?

Die meisten Fußballklubs benötigen die Unterstützung von Sponsoren, um ihren Spielbetrieb aufrecht erhalten zu können. Das gilt für den Profi- aber auch für den Amateurfußball. Online-Buchmacher gehören weltweit schon seit langer Zeit zu gefragten Sponsoren im Fußball. Das ist auch nicht weiter verwunderlich, da Fußball als Sportart einen wesentlichen Teil des Wettangebots bei den Wettanbietern ausmacht.
So konnte man beispielsweise bwin als Sponsoring-Partner auf den Trikots von Real Madrid sehen, Bundesliga-Klubs wie Bayern München arbeiten mit Tipico zusammen, BetVictor hat eine Partnerschaft mit dem 1. FC Union und Sportingbet ist Premiumpartner des TSV 1860 München. Selbst die DFL und der DFB haben mit Tipico und bwin einen Wettanbieter als offiziellen Sponsor.
Leider keine Sponsoring Option für die Vereine
Nachdem nun mit dem neuen Glücksspielstaatsvertrag auch seriöse Online Casinos in Deutschland legalisiert wurden, stellt sich die Frage, ob nicht auch die Anbieter von Online Slots & Co als künftige Sponsoring Partner in Frage kommen könnten. Das Potential wäre riesig, da die Lizenzen für Online Casinos wie Jackpot Piraten, NovoLine oder DrückGlück scheinbar wie am Fließband erteilt werden. Die für viele Klubs, vor allem auch im Amateurbereich, bittere Antwort auf die Frage lautet leider: Nein.
Selbst seriöse Online Casinos mit einer offiziellen deutschen Lizenz der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder, sind keine Option für eine Zusammenarbeit von Sportvereinen und Casinos im Sponsoring-Bereich. Hier kann übrigens nachgelesen werden, woran diese erkannt werden können.
Der Grund liegt auch hier bei den Regeln im Glücksspielstaatsvertrag. Diese besagen unter anderem, dass die legalen und seriösen Glücksspielanbieter keine übermäßige Werbung für die Einsätze an Spielautomaten machen dürfen. Das heißt konkret, dass Werbung für das Glücksspiel in den Online Casinos in Stadien und auf Trikots von Fußballmannschaften strikt untersagt ist. In Radio und TV darf zudem tagsüber zwischen 6 und 21 Uhr nicht mit Online Glücksspiel geworben werden.
Begründet werden die Verbote damit, dass die Werbung auch Minderjährige sehen beziehungsweise hören könnten. Diese müssen jedoch besonders geschützt werden, damit sich bei ihnen keine besondere Affinität zum Glücksspiel entwickelt. Anmerkung: In den Online-Casinos können sich nur Spieler anmelden, die das 18. Lebensjahr vollendet haben. Hierzu müssen Spieler ihre Daten mit ihrem Personalausweis beim Online Casino verifizieren.
Deutschland mit strikten Regeln zum Glücksspiel
Neben dem offiziellen Werbeverbot für Online Casinospiele Stadien und in weiten Bereichen der Öffentlichkeit gibt es auch noch viele andere Einschränkungen beim Online Glücksspiel in Deutschland. Die Casinos dürfen aktuell beispielsweise nur Online Spielautomaten zum Spielen um echtes Geld anbieten. Von der Genehmigung ausgenommen sind progressive Jackpots. Spiele wie Online Blackjack, Roulette, Casino Poker oder Baccarat dürfen überhaupt nicht angeboten werden, genauso wenig wie Spiele im Live Casino, bei denen sich Spieler zu Spieltischen mit echten Dealern schalten oder live in Spielshows teilnehmen können.
Die Spielautomaten dürfen zudem nur mit einem Euro Einsatz gespielt werden. Autoplay-Funktionen sind überdies verboten und zwischen den Spielrunden muss eine Pause von 5 Sekunden eingehalten werden. Spieler dürfen zudem nur maximal 1.000. € monatlich auf ihren Account beim Online Casino einzahlen.
Wie sieht es mit Sponsoring durch Online Casinos in anderen deren Ländern aus?
In vielen Ländern bestehen keine direkten Werbeverbote für Online Glücksspiel. In anderen Ländern herrscht dagegen ein striktes Verbot, wie etwa in den USA oder in weitgehend islamisch geprägten Ländern. In Europa sieht das mit der Werbung für Online Casinos sehr unterschiedlich aus und ist sehr differenziert zu betrachten. Beispielsweise hat die UEFA für die Europa League und die Conference League eine Partnerschaft mit bwin abgeschlossen. bwin ist originär eigentlich ein Online-Wettanbieter. Das wäre soweit unproblematisch, wenn bwin auf seiner Webseite für andere Länder nicht auch Online Slots und andere Casinospiele anbieten würde.
Auf der deutschen Webseite für Sportwetten sports.bwin.de dürfen jedoch Glücksspiele nicht angeboten werden. Deutsche Spieler können sich wiederum nicht bei bwin.com, also der internationalen Webseite des Anbieters anmelden. Ähnlich sieht es aus bei den Wett- und Casinoanbietern Bet365 und 123Bet, die auf den Trikots der englischen Mannschaften in der Premier League Stoke City und Wigan Athletics zu sehen sind.
In einigen südamerikanischen und asiatischen Ländern dagegen herrscht zwar ein striktes Glücksspielverbot, wozu dort auch Sportwetten gehören, dennoch laufen die Profimannschaften reihenweise mit Werbung von Wettanbietern auf, die auch den Zugang von Online-Glücksspiel auf ihren Webseiten ermöglichen. Das Verbot kann jedoch umgangen werden, da die Online Wettanbieter und Casinobetreiber ihr Angebot vom Ausland aus anbieten und für Online Angebote dieser ausländischen Angebote keine konkreten rechtlichen Regeln greifen.