Was BVB-Boss Watzke "massiv gestört hat"

Borussia Dortmund will den deutschen Branchenprimus und derzeitigen Bundesliga-Tabellenführer FC Bayern in der Saison erneut herauszufordern. Beim BVB träumen sie davon, erstmals nach 2012 wieder Deutscher Meister werden zu können, allen voran Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke.
Der habe nach eigener Aussage rund zwei Wochen lang gebraucht, um das dramatische Saisonfinale im Mai 2023 zu verdauen, als der BVB zum letzten Mal dicht vor dem Titelgewinn in der Bundesliga stand.
Damals gab der BVB die Meisterschaft nach einem 2:2-Remis gegen den 1. FSV Mainz 05 lediglich aufgrund der schlechteren Tordifferenz gegenüber den Münchnern noch aus der Hand.
Im Gespräch mit der "Sport Bild" verdeutlichte der 64-Jährige allerdings, dass ihn etwas an der Berichterstattung über das Saisonfinale und die damalige elfte Meisterschaft in Folge für den FC Bayern "massiv gestört" habe: "Es ist medial viel zu selten rübergekommen, dass Borussia Dortmund für diesen spannenden Titelkampf gesorgt hat. Überall wurde dieses dramatische Finale in Europa verfolgt – bei aller Bescheidenheit: dank des BVB."
Watzke betonte, welch große sportliche Leistung seinem Klub in der Spielzeit 2022/2023 gelungen war, schließlich würden die finanziellen Vorzeichen zwischen den beiden Großklubs aus München und Dortmund von Jahr zu Jahr größer, wie er vorrechnete: "Die Schere zwischen Dortmund und Bayern wird immer größer. 2012 haben wir uns beim Gehaltsbudget um 40 Millionen Euro unterschieden, jetzt trennen uns vielleicht 150 oder 200 Millionen. Und das, obwohl wir uns wirtschaftlich extrem gut entwickelt haben."
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Dass die Schwarz-Gelben in 2022/2023 trotzdem mit dem deutschen Rekordmeister auf Augenhöhe spielten, sei daher umso höher zu bewerten.
Es sei dem BVB derzeit beispielsweise unmöglich, einen Spieler aus München zu verpflichten, "der dort gerade die Saison seines Lebens gespielt hat. [...] Das schafft vielleicht Manchester City", so der BVB-Boss, der bereits seit über 20 Jahren in der Verantwortung beim BVB steht.