03.11.2023 17:29 Uhr

Jürgen Kohler zählt den FC Bayern an

Sieht vor dem Duell seiner Ex-Klubs Borussia Dortmund und FC Bayern München den Rekordmeister unter Druck: Jürgen Kohler
Sieht vor dem Duell seiner Ex-Klubs Borussia Dortmund und FC Bayern München den Rekordmeister unter Druck: Jürgen Kohler

Jürgen Kohler war in seiner Karriere zwei Jahre für den FC Bayern aktiv, ehe er über den Umweg Juventus Turin zu Borussia Dortmund wechselte und sich zwischen 1995 und 2002 den Status "Fußball-Gott" bei den BVB-Anhängern verdiente. Vor dem Duell seiner beiden Ex-Vereine am Samstag (18:30 Uhr) hat sich der Weltmeister von 1990 zur Ausgangslage der Partie geäußert.

Wenn der FC Bayern zum Topspiel der Fußball-Bundesliga beim BVB gastiert, sieht Jürgen Kohler die Münchner nicht unbedingt in einer komfortablen Ausgangssituation.

"Es gibt Luft nach oben. Und es fühlt sich nicht besser an, wenn man einen Titel schon mal verspielt hat", erklärte Kohler im Interview mit der "Mediengruppe Münchner Merkur/tz". Konkret spielte der 58-Jährige auf das unerwartete Pokal-Debakel des deutschen Rekordmeisters beim Drittligisten 1. FC Saarbrücken unter der Woche an.

Nach dem überraschenden Aus im Saarland stehe das Team von Thomas Tuchel nun "enorm unter Druck - denn Bayern hat nur noch zwei Titel zu gewinnen. Es kann gefährlich werden."

Wie das Starensemble aus München gegen den Underdog aufgetreten ist, missfiel Kohler zudem. "Die Saison ist noch jung, der Kader ist dünn - aber ich hätte mir schon gewünscht, dass man in so einem Spiel eine Reaktion zeigt. Auch mit einer Mannschaft, die nicht die volle Kapelle ist", stellte Kohler klar und nahm zugleich jeglichen Ausflüchten den Wind aus den Segeln.

FC Bayern unter Pep, Jupp und van Gaal eine andere Nummer?

Ohnehin vermisst Kohler beim FC Bayern aktuell den Glauben an die eigene Stärke. Einen Zusammenhang mit Tuchel will die DFB-Legende allerdings nicht zu deutlich flechten: "Da stellt sich die Frage von Ursache und Wirkung. Unter Julian Nagelsmann war es ja auch nicht besser. Ich erinnere mich da lieber an Pep Guardiola, Jupp Heynckes, auch Louis van Gaal. Unter diesen Trainern habe ich etwas gesehen, das mir heute fehlt", sagte Kohler.

Mit Blick auf den Fight um die Meisterschaft will Kohler der Partie zwischen dem BVB und dem FC Bayern am 10. Spieltag zwar noch keine übertriebene Bedeutung beimessen, allerdings hätten "Siege immer Auswirkungen aufs Selbstvertrauen".

Wer am Samstagabend letztlich den Rasen mit dem nötigen Plus an Selbstvertrauen verlassen wird, wird sich zeigen. Glaubt man Kohler, dann darf der BVB allerdings auf den ersten Sieg gegen die Münchner nach neun erfolglosen Ligapartien hoffen.