In seiner bewegten Klub-Geschichte hat der FC Bayern zahlreiche Top-Keeper hervorgebracht. Einer davon war sicher Jean-Marie Pfaff, der am Montag seinen 70. Geburtstag feiert. Wirklich überragend fand der Belgier allerdings nur vier Münchner Schlussmänner.

Sechs Jahre stand Jean-Marie Pfaff für den FC Bayern zwischen den Pfosten. Zwischen 1982 und 1988 absolvierte der Torwart 215 Pflichtspiele für den Verein, wurde drei Mal deutscher Meister sowie zwei Mal Pokalsieger. Bei vielen Fans erlangte er in dieser Zeit Kultstatus.

Anlässlich seines 70. Geburtstags am 4. Dezember gab der ehemalige belgische Nationalspieler dem "kicker" ein Interview, um seine Karriere Revue passieren zu lassen.

Auf die Frage, ob die "Ahnengalerie der großen Bayern-Torhüter Maier, Pfaff, Kahn, Neuer" laute, entgegnete der Jubilar: "Ja, ich bin stolz, dass ich dazugehöre. Das sind die vier bedeutenden Torhüter in der Bundesliga-Geschichte des FC Bayern, die anderen waren Mitläufer."

Eine durchaus pikante Einschätzung, schließlich hüteten auch andere große Namen einst das FCB-Tor. Für Raimond Aumann, Walter Junghans und Co. hat Pfaff aber wohl weniger übrig.

"Eine Lüge": FC Bayern flunkerte bei Pfaffs Gehalt

Angesprochen auf sein damaliges Gehalt beim FC Bayern geriet Pfaff ins Plaudern. "Bayern hat behauptet, ich würde so viel verdienen wie Kalle Rummenigge. Eine Lüge, wie ich später erfahren habe", verriet der Kult-Keeper, der dennoch "so glücklich" war.

Pfaff weiter: "Am Anfang war es nicht einfach, aber ich war frei, konnte erstmals Profi sein. Ich habe in Unterhaching ein Haus für 2500 Mark im Monat gemietet. Für mich war das teuer, auch wenn ich das Sechsfache verdient habe. Nach einem Jahr sind wir nach Baldham gezogen, da hat die Miete 1600 Mark gekostet."

Zwei Jahre nach seinem Abschied vom FC Bayern beendete der Belgier seine Laufbahn. Als Trainer und Funktionär hatte er anschließend nur wenig Erfolg.