Trotz Abwehrsorgen: Darum gab Nagelsmann trainingsfrei

Wenn die deutsche Fußball-Nationalmannschaft am Samstagabend (21 Uhr) im Achtelfinale der EM antritt, dann wird die Startelf anders aussehen als in den ersten drei Spielen. Aufgrund einer Gelbsperre muss Julian Nagelsmann definitiv umbauen, eine Verletzung könnte weitere Veränderungen in der Abwehr nötig machen. Warum also lässt der Bundestrainer am Dienstag nicht trainieren, um die Abstimmung zu verbessern? Laut "Bild" gibt es dafür eine einfache Antwort.
Die deutschen Nationalspieler haben am Dienstag frei, das gab Julian Nagelsmann bereits nach dem 1:1 gegen die Schweiz am Wochenende bekannt. Für die DFB-Stars heißt es also Spaß am Pool, statt Training: Das Warten auf den noch nicht feststehenden Achtelfinal-Gegner erleichterte der Bundestrainer seinen Spieler mit einem kurzen Sommerurlaubsfeeling.
Bei herrlichem Sonnenschein dürfen die DFB-Stars nach dem EM-Gruppensieg den Tag mit ihren Familien im Teamquartier in Herzogenaurach verbringen. Für besonders Fleißige wurde aber auch ein freiwilliges Athletiktraining angeboten, teilte der DFB mit. Ein "richtiges" Training wird es aber nicht geben, ungeachtet dessen, dass Nagelsmann im Achtelfinale zum Umbau gefordert ist.
Denn Innenverteidiger Jonathan Tah sah seine zweite Gelbe, ist damit definitiv gesperrt, sein Kollege aus der Abwehrmitte, Antonio Rüdiger, droht verletzt auszufallen.
Gut möglich, dass die Innenverteidigung im ersten K.o.-Runden-Spiel also aus Nico Schlotterbeck und Waldemar Anton besteht, ein Duo, das in dieser Kombination noch nicht zusammengespielt hat (es aber in Zukunft beim BVB tun wird). Umso mehr kamen Fragen auf, warum Nagelsmann eigentlich nicht am Dienstag trainieren und stattdessen einen ganzen Tag Einspielzeit verstreichen lässt?
Familien verlassen DFB-Camp am Abend
Nach Informationen von "Bild" liegt das schlicht daran, dass der Bundestrainer die Spieler im bekannten Trainingsrhythmus belassen will. Auch in den Klubs werde für gewöhnlich zwei Tage nach dem Spiel nicht (hart) trainiert, heißt es. Lediglich Videositzungen seien geplant.
Danach steht das weitere Programm mit den Familien an, die aber zum Abend wieder abreisen müssen. Dann geht der Fokus auf das erste K.o.-Duell.
Auf dem riesigen Bildschirm im Trainingsquartier können Kapitän Ilkay Gündogan und seine Kollegen ab 21:00 Uhr die letzten Spiele der Gruppe C zwischen England und Slowenien sowie Dänemark und Serbien verfolgen.
Noch können alle diese vier Teams auf Platz zwei landen und somit zum deutschen Achtelfinal-Gegner am Samstag (21:00 Uhr) in Dortmund werden.