15.09.2024 15:00 Uhr

Eberl räumt Fragezeichen hinter Kompany ein

Arbeiten seit Sommer beim FC Bayern Seite an Seite: Max Eberl und Vincent Kompany
Arbeiten seit Sommer beim FC Bayern Seite an Seite: Max Eberl und Vincent Kompany

Max Eberl hat ausführlich Stellung über die lange währende Trainersuche des FC Bayern in der vergangenen Rückrunde bezogen - und anfängliche Zweifel bei Vincent Kompany eingeräumt. Zugleich klärte er auf, wie viele Absagen der Rekordmeister wirklich kassiert hatte.

In der Bundesliga-Rückrunde der vergangenen Spielzeit wurden unzählige Trainer beim FC Bayern gehandelt. Der deutsche Rekordmeister machte bei der Suche nach einem Nachfolger von Thomas Tuchel in der öffentlichen Wahrnehmung lange nicht die beste Figur, handelte man sich doch scheinbar eine Absage nach der nächsten ein.

Dem widersprach Bayern Münchens Sportvorstand Max Eberl nun jedoch entscheiden. "Da hieß es dann, Emery oder De Zerbi hätten abgesagt. Den haben wir aber nie ein Angebot gemacht. Mit Emery habe ich nicht einmal gesprochen", wehrte sich der 50-Jährige am Sonntag im "Doppelpass" auf "Sport1".

Der Spanier Unai Emery sei nie der Trainer gewesen, den man sich in München vorgestellt hatte. Absagen habe es nur von zwei Wunschkandidaten gegeben: Julian Nagelsmann und von Ralf Rangnick. "Das wurde auch an die Öffentlichkeit kommuniziert. Das waren die beiden, denen wir ein Angebot gemacht haben. Warum sie sich anders entschieden haben, muss jeder Trainer für sich entscheiden", so Eberl rückblickend.

FC Bayern: Eberl räumt Fragezeichen hinter Kompany ein

Letztlich hätten 15, 16 Trainer "in der engeren Auswahl" gestanden. "Von Anfang an" habe auch Vincent Kompany auf der Liste des Bayern-Sportvorstandes gestanden, der die Bemühungen um den Belgier nach der Absage von Ralf Rangnick dann intensivierte.

"Weil er ein riesen Trainertalent ist. Ich habe ihn schon bei Anderlecht verfolgt. Da hat er erst den Spielertrainer gemacht für rund drei Monate, was aber nicht so gut geklappt hatte. Das hat er selbst gemerkt. Er war immer in meinem Kopf", führte der Ex-Profi aus: "Mit Burnley ist er in Anführungszeichnen 'nur' von der Championship in die Premier League aufgestiegen, das aber mit 100 Punkten und einer unfassbaren Bilanz. In Burnley hat er seinen Spielstil in der Premier League weiter fortgesetzt. Das hat mir imponiert."

Zugleich räumte Eberl aber auch Zweifel ein, ob Kompany jetzt schon der richtige Trainer für den FC Bayern sei. "Das war dann die Frage: Präsentiere ich einen Trainer, der gerade einmal dreieinhalb Jahre Erfahrung hat, der aus der Premier League abgestiegen ist und bei Bayern München erst einmal mit Fragezeichen versehen wird? Dem Gedanken habe ich am Anfang ein Stückweit - darüber ärgere ich mich auch - zu viel Gewicht gegeben. Am Ende habe ich dann aber gesagt: Das Schicksal zeigt dir das, der soll es sein."

Beim FC Bayern unterzeichnete Kompany einen Dreijahresvertrag bis 2027.