"Verdient ein Länderspiel": Nagelsmann legt sich fest

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft trifft in der Nations League auf Bosnien-Herzegowina (11.10.) und auf die Niederlande (14.10.). Am Donnerstagvormittag hat Bundestrainer Julian Nagelsmann seinen Kader für die beiden Länderspiele bekannt gegeben - und einige Überraschungen parat.
Julian Nagelsmann hat auf die schwere Verletzung von Marc-André ter Stegen, der eigentlichen neuen deutschen Nummer eins im Tor, überraschenderweise mit der Nominierung von Janis Blaswich reagiert. Der 33-Jährige war Anfang November 2023 bereits von Nagelsmann nominiert worden, kam in den Spielen gegen Österreich und die Türkei aber nicht zum Einsatz. Seither wurde der Schlussmann nicht mehr berücksichtigt.
Blaswich war zu Saisonbeginn von RB Leipzig zu Schwesterklub RB Salzburg verliehen worden, wo er als Stammkeeper zwischen den Pfosten steht. In der DFB-Auswahl wird er sich derweil hinter den ebenfalls nominierten Alexander Nübel vom VfB Stuttgart und Oliver Baumann von 1899 Hoffenheim anstellen müssen.
Routinier Baumann ist es nämlich, der auf jeden Fall sein Länderspieldebüt geben wird. Der 34-Jährige habe es nach langer Wartezeit "verdient, mal ein Länderspiel zu kriegen". Ob der Hoffenheimer beide Spiele übernehmen darf oder auch Nübel debütieren wird, habe er noch nicht entschieden.
In einem Video-Interview am Donnerstag legte sich Nagelsmann allerdings klar auf ter Stegen als WM-Torwart fest. "Er ist unsere Nummer eins - und das bleibt er auch", betonte der Bundestrainer. "Es geht ihm den Umständen entsprechend gut, die OP ist gut verlaufen." Ter Stegen sei in einer "extrem bitteren Situation, aber er bekommt alle Zeit von uns, die er braucht. Das ist tragisch, allerdings gehe ich davon aus, dass er im nächsten Sommer topfit zurückkommt."
Gladbach-Angreifer erstmals nominiert
Nicht nur im Tor muss der Bundestrainer Anpassungen am DFB-Kader vornehmen, auch die Verletzung von West-Ham-Mittelstürmer Niclas Füllkrug zwingt Nagelsmann zu einer Änderung. Für den ehemaligen BVB-Angreifer steht Tim Kleindienst von Borussia Mönchengladbach im Kader - es ist seine erste Berufung in die A-Nationalmannschaft.
Der 29 Jahre alte Kleindienst, von den Gladbachern im Sommer vom 1. FC Heidenheim verpflichtet, hat vor allem in den ersten Saisonspielen mit zwei Tore und einer Vorlage zu überzeugen gewusst.
Erstmals wieder mit dabei ist derweil Angreifer Serge Gnabry vom FC Bayern, zudem rückt Abwehrchef Antonio Rüdiger von Real Madrid nach seiner Pause zum Nations-League-Start zurück ins Team.
Zwei BVB-Stars aussortiert: "Spieler nicht so im Flow"
Stattdessen wurden Emre Can und Maxmilian Beier von Borussia Dortmund nicht in den Kader für die Länderspiele gegen Bosnien-Herzegowina und die Niederlande berufen. Vom BVB sind somit nur die Innenverteidiger Nico Schlotterbeck und Waldemar Anton sowie Mittelfeld-Regisseur Pascal Groß vertreten.
"Wir haben wieder minimale Veränderungen. Mehr aus der Situation heraus, dass wir verletzte Spieler haben und reagieren müssen", sagte Nagelsmann. "Natürlich gibt es immer mal wieder kleine Veränderungen, wenn ein Spieler nicht so im Flow ist." Der 21 Jahre alte Beier soll etwa in der U21 auflaufen und dort Selbstvertrauen tanken.