10.10.2024 07:13 Uhr

Hamburg-Idol von seinem HSV "genervt"

Sergej Barbarez ist neuer Nationaltrainer in Bosnien-Herzegowina
Sergej Barbarez ist neuer Nationaltrainer in Bosnien-Herzegowina

Für den neuen Nationaltrainer von Bosnien-Herzegowina wird die Partie in der Nations League am kommenden Freitagabend gegen Deutschland (Anstoß 20:45 Uhr) eine ganz besondere. Der in Mostar geborene Ex-Profi spielte viele Jahre in der Bundesliga, feierte unter anderem mit dem BVB, Bayer Leverkusen und dem Hamburger SV Erfolge. Nun trifft er mit seinem Geburts- und Heimatland auf die Auswahl seiner Wahlheimat Deutschland.

Das Spiel in Zenica ist für Barbarez, der 1991 vor dem Krieg nach Deutschland geflohen war, die Erfüllung eines Traumes, wie er gegenüber der "Funke Mediengruppe" erklärte: "Für mich ist es eine große Ehre und eine besondere Geschichte, dass ich mein Heimdebüt gegen Deutschland erleben darf. Ich habe zwei Heimaten. Viele Deutsche werden meinetwegen da sein. Die Vorfreude ist sehr groß."

Der 53-Jährige verfolge weiterhin mit großem Interesse den deutschen Fußball. Er schaue zumeist mit Vergnügen auf seine früheren Vereine Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen - der Hamburger SV allerdings bereitet ihm Seelenqualen.

"Der einzige Ex-Klub, der mich etwas nervt, ist der HSV", sagte der ehemalige Stürmer, der in Hamburg insgesamt sechs Jahre lang unter Vertrag stand und in 174 Bundesliga-Partien 65 Tore erzielte. 

Barbarez: "Bin eigentlich sehr lieb"

"Der müsste eigentlich auch in den Top fünf Deutschlands spielen", fügte Barbarez über seinen HSV hinzu, der bereits in der siebten Saison sein Dasein in der 2. Bundesliga fristet.

Immerhin freue er sich darüber, dass am kommenden Freitag "so viele Dortmunder und Leverkusener" im deutschen Aufgebot stehen.

Seinen eigenen Trainerstil müsse er noch finden, coacht Barbarez doch 16 Jahre nach seinem Karriereende als Profi zum ersten Mal eine Mannschaft hauptverantwortlich: "Ich bin eigentlich sehr lieb. In der Halbzeit kann ich laut werden, aber ich versuche eine sehr enge Beziehung zu meinen Spielern zu haben. Vielleicht sogar zu eng. Ich will viel reden, viel erklären. So bin ich. Und anders kann ich auch nicht."