13.10.2024 09:41 Uhr

Matthäus kritisiert DFB-Absager Leno

Bernd Leno hat dem DFB in der Not abgesagt
Bernd Leno hat dem DFB in der Not abgesagt

Nach dem Rücktritt von Manuel Neuer und dem verletzungsbedingen Ausfall von Marc-André ter Stegen hat Deutschland wieder eine Torwart-Debatte. Lothar Matthäus sieht trotzdem eher ein Luxusproblem für den Bundestrainer. Deutliche Worte findet er auch für Bernd Leno, der dem DFB in der Not abgesagt hatte.

Der Keeper des FC Fulham habe sich damit "selbst ins Abseits geschossen", befand der Rekordnationalspieler am Rande des Länderspiels der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Bosnien (2:1) im exklusiven Gespräch mit RTL/ntv und sport.de.

Leno hatte jüngst bestätigt, dass er eine Nominierung für die Nations-League-Spiele in Bosnien und Herzegowina sowie gegen Holland (14. Oktober, 20:45 Uhr) abgelehnt habe.

"Sie haben mir gesagt, dass ich dabei wäre, aber kein Spiel bekomme. Deshalb habe ich mich dazu entschieden, in London zu trainieren", begründete der neunmalige Nationalspieler im Gespräch mit "Bild" seinen Entschluss.

Er sei mit 32 Jahren "kein Newcomer mehr", betonte Leno und erinnerte daran, hinter Neuer und ter Stegen "nie Ansprüche gestellt" zu haben. 

Nübel feiert Debüt in der Nationalmannschaft

Nagelsmann nahm die Absage mit Fassung auf. "Am Ende muss es jeder selber wissen, wie er das gestalten möchte. Bernd hat sich so entschieden", sagte er auf der Pressekonferenz in Bosnien.

Gegen den Underdog hatte am Freitag schließlich VfB-Keeper Alexander Nübel erstmals das DFB-Tor gehütet. Am Montag gegen die Niederlande soll dann Konkurrent Oliver Baumann sein Debüt feiern. 

Lothar Matthäus hält beide Torhüter für würdige Vertreter von ter Stegen, der nach einer Patellasehnen-Verletzung bis Saisonende ausfällt.

"Wir haben auf der Torwartposition kein Problem. Ich finde es wichtig, dass Nübel und Baumann ihre Chancen bekommen, um Julian Nagelsmann zu zeigen, was sie können", ordnete der 63-Jährige ein. 

Beide Herausforderer könnten sich dem Bundestrainer in den kommenden Monaten in der Bundesliga weiter aufdrängen. "Dann hat Julian Nagelsmann die Qual der Wahl", so Matthäus.