Gelb-Rot-Skandal: Arnold bezieht nach Vorwürfen Stellung

Vor zwei Wochen sorgte eine Szene zwischen Wolfsburg-Profi Maximilian Arnold und VfB-Kapitän Atakan Karazor für Aufsehen in Fußball-Deutschland. Nun meldet sich Arnold zu Wort und spricht über Hass-Kommentare im Netz.
Über diese Szene diskutierte die ganze Bundesliga. Bei einem Zweikampf im Mittelfeld traf Wolfsburgs Maxi Arnold seinen Gegenspieler Atakan Karazor. Schiedsrichter Sven Jablonski sah fälschlicherweise ein Foul des VfB-Profis und schickt den bereits gelb verwarnten Spieler mit Gelb-Rot vom Feld. Der VAR durfte nicht eingreifen, da es sich bei der Aktion "nur" um eine Gelbe Karte handelte. Der Referee räumte später seinen Fehler ein, die Sperre gegen Karazor wurde vom DFB-Sportgericht aufgehoben.
Die Diskussionen kochten derweil hoch, im Mittelpunkt stand auch Arnold, dem übertriebene Theatralik nach dem Zweikampf vorgeworfen wurde.
Diese heftige Kritik habe ihn mit "einer Wucht" getroffen, die er "nicht erwartet habe", sagte Arnold dem "kicker".
"Ich kam mir vor, als hätte ich irgendetwas verbrochen. Dann kommentieren da Menschen, dass sie einem den Tod wünschen", sagte er weiter.
Arnold sieht Spiegelbild der Gesellschaft
Eigentlich versuche er solche Hass-Kommentare zu ignorieren, so Arnold. "In diesem Fall hat es mich schon beschäftigt, weil ich mich frage, wie Menschen dazu in der Lage sind, so etwas zu schreiben. Auch in den Direktnachrichten, die man erhält, werden schlimme Dinge geschrieben. Für mich ist das leider ein Spiegelbild der Gesellschaft", sagte der 30-Jährige.
Schauspielerei will sich der Mittelfeldspieler indes nicht vorwerfen lassen. "Ich hatte in der Aktion direkt Schmerzen im Sprunggelenk. Ich stand schräg auf dem Fuß von Atakan Karazor, der gegen mich einen Schritt zu spät kam. Aber selbst das habe ich in dieser Situation gar nicht wahrgenommen", sagte Arnold. "Es war ein Zweikampf, wie es ihn zigfach in einem Bundesliga-Spiel gibt, in höchster Intensität. Es war nicht meine Intention, dass er eine Karte sieht. Aber es ist mir egal, ob man mir das glaubt oder nicht."
In der Woche nach dem Spiel habe Arnold den Gefoulten angerufen, bestätigte er im Interview. "Dadurch, dass die Sache so dermaßen hochgekocht ist, hatte ich das Gefühl, dass wir zumindest mal reden sollten. Und das war auch ein gutes Gespräch."
Es ärgere ihn aber, dass er durch Aussagen wie von Stefan Effenberg im Doppelpasse an den Pranger gestellt worden sei. "Aber auch damit kann ich umgehen. Effenberg war, glaube ich, selbst kein Kind von Traurigkeit. Auch ich teile aus und stecke ein, mit mir kann jeder offen und ehrlich sprechen. Wenn einer sagt, Arnold ist ein Arschloch, dann kann ich damit umgehen. Aber da sollte es nur um den Fußballer gehen."