23.10.2024 10:55 Uhr

BVB-Star völlig bedient: "Es ist inakzeptabel"

Ramy Bensebaini war nach der BVB-Pleite angefressen
Ramy Bensebaini war nach der BVB-Pleite angefressen

Borussia Dortmund hat das Auswärtsspiel bei Real Madrid trotz 2:0-Pausenführung mit 2:5 verloren. Während um die taktischen Maßnahmen von Cheftrainer Nuri Sahin diskutiert wird, hat sich ein BVB-Profi am Tag danach völlig bedient gezeigt.

Linksverteidiger Ramy Bensabaini von Borussia Dortmund war nach der Champions-League-Klatsche bei Real Madrid mächtig angefressen. 

"Es ist inakzeptabel, eine so starke erste Halbzeit aus der Hand zu geben", schrieb der BVB-Profi beim Kurznachrichtendienst X. "Eine wichtige Lektion, die wir lernen müssen. Wir müssen cool bleiben, wenn wir Großes erreichen wollen!" Zum Abschluss sendete der Algerier noch ein "herzliches Dankeschön" an die mitgereisten Fans in Schwarz und Gelb, die "wie immer stark waren".

Donyell Malen (30.) und Jamie Gittens (34.) hatten den Bundesligisten im ersten Durchgang verdient in Führung gebracht und die Weichen auf den nächsten Sieg in der Champions-League-Ligaphase gestellt. Doch nach dem Seitenwechsel kam der Titelverteidiger Real Madrid mit einer sichtbar veränderten Mentalität zurück, per Doppelschlag binnen zwei Minuten egalisierten Antonio Rüdiger (60.) und Vinicius Junior (62.). In der Schlussphase fiel der BVB regelrecht auseinander: Lucas Vazquez (83.) und erneut Vinicius (86., 90.+3) machten alles klar.

Diskussion um BVB-Coach Nuri Sahin

Dem zwischenzeitlichen Ausgleich vorausgegangen war kurz zuvor eine taktische Umstellung von Dortmunds Cheftrainer Nuri Sahin, über die im Nachgang eifrig diskutiert wurde. Der Nachfolger von Edin Terzic brachte Innenverteidiger Waldemar Anton für Flügelstürmer Jamie Gittens und stellte somit auf eine Dreier-Abwehrreihe um. Die Idee: Die Außenverteidiger sollten besseren Zugriff auf Reals Angreifer bekommen.

Doch der Plan ging nach hinten los. "Wenn man verliert und fünf Tore kassiert, kann man das natürlich sagen", antwortete der 36-Jährige nach der Partie durchaus gereizt, ob der Einbruch auch auf die Umstellung zu einer defensiveren Formation zurückzuführen sei. "Aber ich glaube nicht, dass es an der Systemumstellung lag", wehrte sich Sahin. 

Vollends aus der Verantwortung wollte er sich aber nicht stehlen: "Am Ende ist es nicht aufgegangen. Das ist dann auch mein Fehler, dem ich mich stellen muss."

Kramer analysiert, Kehl stärkt Sahin

Christoph Kramer, Experte bei "Prime Video" analysierte derweil, dass dem BVB nach der Umstellung die Kontrolle über das Spiel entglitten ist: "Der Schlüssel in Partien gegen große Gegner mit einer 2:0-Führung ist nicht, sich hinten reinzustellen. Der Schlüssel ist der Ballbesitz. Damit ziehst du einer Top-Mannschaft den Zahn. Der Schlüssel in solchen Spielen ist immer das Spiel mit Ball. Das war nach der Umstellung nicht mehr gut.

Sebastian Kehl sprang seinem Trainer unterdessen demonstrativ zur Seite. Für den Sportdirektor hatte der Einbruch weniger mit der taktischen Umstellung als mit der Einstellung der Profis zu tun. "Jetzt über taktische Dinge zu reden, macht keinen Sinn, weil wir in der zweiten Halbzeit grundsätzlich nicht mehr so aufgetreten sind wie in der ersten Halbzeit", so der Ex-Kapitän.