06.11.2024 13:04 Uhr

"Größenwahn"-Kritik an Real - "böses Blut" wegen Mbappé?

Steckt mit Real Madrid in der Krise: Kylian Mbappé
Steckt mit Real Madrid in der Krise: Kylian Mbappé

Spätestens nach der 1:3-Klatsche in der Champions League gegen die AC Milan steckt Real Madrid in einer veritablen sportlichen Krise. TV-Experte Dietmar Hamann meint, die Gründe für die Probleme der Königlichen zu kennen.

"Sie sind das ein Stück weit selbst schuld", analysierte der frühere Nationalspieler bei "Sky" in Österreich.

Hamann verwies in diese Zusammenhang auf das Fernbleiben der Real-Delegation von der Ballon-d'-Or-Gala in Paris Ende Oktober. "Wenn eine Institution wie Real Madrid eine Preisverleihung boykottiert, weil der eigene Spieler nicht gewonnen hat, dann braucht man sich nicht wundern, wenn es einen Anflug von Größenwahn gibt." Das Auftreten von Real habe derzeit "mit Teamsport nichts zu tun", monierte Hamann.

Der 51-Jährige nahm auch die Verpflichtung von Superstar Kylian Mbappé ins Visier. Der 25-Jährige überzeugt im Real-Dress trotz seiner zehn Torbeteiligungen in 15 Pflichtspielen (noch) nicht wie erhofft. "Da denken vielleicht einige Mitspieler: 'Der verdient jetzt das meiste Geld, aber bringt nichts.' Da ist sehr viel böses Blut in der Mannschaft und so spielen sie auch", sagte Hamann.

Mit einem nachhaltigen Aufschwung bei den Königlichen rechnet er nicht. "Ich glaube, dass sie große Probleme bekommen in dieser Saison. Dass sie ihren Titel in der Champions League verteidigen, kann ich mir nur schwer vorstellen."

Carlo Ancelotti sieht ein "Hauptproblem" bei Real Madrid

Real hatte auch am zweiten Spieltag der Königsklasse eine 0:1-Niederlage gegen OSC Lille aus Frankreich kassiert. Siege gab es lediglich gegen die Bundesligisten VfB Stuttgart (3:1) sowie Borussia Dortmund (5:2).

Nach der Pleite gegen Milan schlug auch Trainer Carlo Ancelotti Alarm. "Wir müssen akzeptieren, dass wir im Moment nicht gut spielen und uns verbessern müssen, weil es sehr schwierig wird, so bis zum Ende der Saison zu kommen. Wir müssen Dinge geraderücken. Ich wiederhole mich: Wir müssen besser verteidigen, das ist der Schlüssel", sagte der Italiener. 

Wie leicht die Gegner derzeit vor das Tor seiner Mannschaft kommen, sei "besorgniserregend" und Reals "Hauptproblem, das wir lösen müssen". Er wolle seine Schützlinge zwar nicht als "faul" bezeichnen, betonte Ancelotti. "Aber wahr ist, dass wir im Moment nicht in der Lage sind, effektiv im Kollektiv zu arbeiten."