06.11.2024 17:27 Uhr

Personalnot beim BVB hat bizarre Folgen

Samuele Inacio musste kurzfristig in der Youth League aushelfen
Samuele Inacio musste kurzfristig in der Youth League aushelfen

Die Personalnot bei Borussia Dortmund hat in den letzten Wochen bizarre Züge angenommen. Dass auf der BVB-Bank derzeit fast ausschließlich Spieler aus der U23 sitzen, hat gravierende Folgen für den eigenen Nachwuchs. 

Denn durch das Aufrücken der Talente sind unter der Woche nun auch der U19 die Spieler ausgegangen. Wie die "Ruhr Nachrichten" berichten, musste Angreifer Samuele Inacio für die Youth-League-Partie gegen Sturm Graz am Dienstag (2:3) kurzfristig eingeflogen werden. 

Der 16-Jährige weilte eigentlich schon bei der italienischen U17-Nationalmannschaft, um sich dort auf die anstehenden Aufgaben in der EM-Qualifikation vorzubereiten.

Beim BVB hatte man schon vor einer Woche eingewilligt, den Youngster frühzeitig freizustellen, damit er in Italien einen umfangreichen Lehrgang absolvieren kann. Am Montag ließ man die Absprache in Dortmund platzen und holte Inacio für 48 Stunden zurück ins Ruhrgebiet.

BVB-Jugend mit großen Sorgen

"So konnte er wenigstens noch das Abschlusstraining mit der Mannschaft absolvieren", erklärte U19-Trainer Mike Tullberg den Schritt. Gegen Graz stand das Offensiv-Talent dann tatsächlich 90 Minuten auf dem Rasen und legte dass zwischenzeitliche 2:2 auf. Doch die Österreicher schlugen in der Schlussphase noch einmal zu und brachten dem BVB so eine empfindliche Niederlage bei.

Inacio jettete im Anschluss zurück nach Italien, denn schon am Freitag trifft er dort mit der Squadra Azzurra auf Wales.

Beim BVB kann man dem Chaos immerhin etwas Positives abgewinnen. "Samu hat sich top entwickelt. Er profitiert natürlich auch davon, dass uns nicht alle Spieler zu Verfügung stehen. Die viele Spielpraxis hilft ihm in seiner Entwicklung", sagte Tullberg. 

Ausgelöst wurde die personelle Kettenreaktion bei der Borussia von Cheftrainer Nuri Sahin. Denn schon seit Wochen muss der Übungsleiter seine Bank mit Nachwuchsspielern besetzen.

Diese Akteure fehlen dann der U23, die ihren Kader wiederum mit U19-Spielern auffüllt. Erst wenn sich das Lazarett in der Profimannschaft lichtet, dürfte dieser Teufelskreis durchbrochen werden.