Deshalb lag der BVB bei Maatsen goldrichtig
Dass man Ian Maatsen im Sommer 2024 ziehen ließ, anstatt den zuvor geliehenen Außenverteidiger für eine enorme Summe fest vom FC Chelsea zu verpflichten, war wohl eine der schwersten Entscheidungen, die die Führung von Borussia Dortmund nach der vergangenen Saison getroffen hat. Inzwischen zeichnet sich ab, dass der BVB goldrichtig lag.
Dass der BVB Ian Maatsen im Anschluss an seine erfolgreiche Leihe in der Rückrunde der Saison 2023/24 nur zu gerne fest unter Vertrag genommen hätte, ist ein offenes Geheimnis. Die starken Vorstellungen des Niederländers im Ruhrgebiet erweisen sich letztlich allerdings als eine Art Fluch der guten Tat.
Der junge Linksverteidiger hatte sich vor allem auf der Insel einen Markt geschaffen. Schien es im Januar noch ausgeschlossen, dass ein Interessent die im Vertrag verankerte Ausstiegsklausel, die angeblich eine Summe zwischen 30 bis 45 Millionen Euro betragen sollte, auf den Tisch legen würde, wirkten im Sommer nicht wenige Klubs durchaus bereit, für den 22-Jährigen tief in die Taschen zu greifen.
Letztlich musste der BVB seine Hoffnungen begraben, mit Aston Villa bekam ein englischer Erstligist den Zuschlag - angeblich flossen mehr als 40 Millionen auf das Konto des FC Chelsea, bei dem Maatsen nie einen Fuß auf den Boden bekommen hatte.
Rund fünf Monate später hat Maatsen noch nicht unter Beweis gestellt, dass er diese enorme Investition auch wert war.
14 Partien absolvierte der niederländische Nationalspieler bislang für Villa, nur viermal stand er in der Startformation, zweimal davon im Ligapokal, in dem die englischen Klubs ohnehin häufig nicht die erste Garde ins Rennen schicken. Seine Chance bekam Maatsen auch in der Champions League, wo er am Mittwochabend immerhin 90 Minuten bei der überraschenden 0:1-Pleite gegen den FC Brügge mitwirkte.
Maatsen-Nachfolger beim BVB noch nicht richtig angekommen
Im Brot- und Buttergeschäft Liga-Alltag kommt der Neuzugang bisher hingegen lediglich auf Kurzeinsätze. Das höchste der Gefühle waren 45 Minuten gegen Wolverhampton (3:1), als Maatsen zur Halbzeit den verletzten John McGinn ersetzte. In der Startformation stand er hingegen noch nie, zuletzt reichte es gegen Tottenham (1:4) nur zu einem Platz auf der Bank.
Kurios: In der englischen Presse bekommt Maatsen für seine Auftritte im Villa-Trikot bislang durchaus Zuspruch, Coach Unai Emery setzt dennoch meist auf Lucas Digne.
So oder so rechtfertigen Maatsens Leistungen die gezahlte Ablöse natürlich noch nicht. In Dortmund dürfte man das durchaus mitbekommen haben, auch wenn sich die Borussen ihrerseits nicht sicher sein können, die perfekte Lösung gefunden zu haben.
Statt Maatsen landete letztlich nämlich Yan Couto von Manchester City bei den Schwarzgelben. Der Brasilianer, dessen Leihe sich bei Erfüllung definierter Voraussetzungen wohl in einen festen Transfer für rund 25 Millionen Euro umwandelt, wirkte bislang allerdings oft wie ein Fremdkörper im BVB-Spiel. Zu allem Überfluss fehlt er derzeit verletzt.