Klub-Ikone rechnet mit Dynamo Dresden ab

Für die erhoffte Rückkehr in die 2. Bundesliga wird sich Dynamo Dresden in dieser Saison reichlich strecken müssen. Ex-Spieler Robert Koch glaubt sogar, dass es weitreichende Veränderungen im Klub braucht, um dauerhaft in die Erfolgsspur zurückzukommen.
"Gerade reicht es vielleicht in den vorhandenen Strukturen nicht für mehr. Da sollte man die Kirche im Dorf lassen. Es geht zum Beispiel um einen ordentlichen Überbau: Ein Aufsichtsrat mit weniger Mitgliedern, aber mehr sportlicher Kompetenz", wies der 38-Jährige im Gespräch mit der "Bild" auf die Probleme hin.
Aus seiner Sicht sei die 3. Liga der perfekte Ort, um diese Reformen anzugehen und sich zukunftsfähig aufzustellen. "Bis dahin könnte das sportliche Umfeld in Ruhe arbeiten, während man sich erstmal um die anderen Baustellen kümmert. Natürlich muss man dann aber vorerst weniger in Spieler-Gehälter investieren."
Weiterhin müsse man aus Sicht von Koch auch neue Linien im Umgang mit den Fans definieren. "Es gab immer mal Querelen mit der aktiven Fanszene. Dabei gilt es, eine Mischung zu finden, wie man sie einbindet, aber sich den sportlichen Weg nicht verbaut", machte der ehemalige Mittelfeldspieler deutlich.
Wann steigt Dynamo Dresden in die 2. Bundesliga auf?
Denn letztlich gelte es, sich den Realitäten des modern Fußball zu stellen. "Bei aller Tradition steht die Frage im Raum: Willst du in die 2. Liga oder irgendwann sogar die Bundesliga? Dann ist Fußball eben auch Geschäft und nicht nur Romantik", so Koch, der zwischen 2009 und 2014 fünf Jahre in Dresden unter Vertrag stand.
Gemessen an all den Themen im Umfeld sei die laufende Spielzeit sogar positiv zu werten. "Der Kader ist für die 3. Liga in Ordnung. Der vierte Platz ist okay, das hätte ich nach dem Umbruch im Sommer nicht vermutet."
Der wichtigste Faktor bei Dynamo sei nun Geduld. "Vielleicht muss man jetzt auch mal sagen, wir brauchen eventuell noch zwei bis drei Jahre für den Aufstieg", meint Koch. Nur so könne man den eingeschlagenen Weg mit jungen Spielern auch ehrlich weiter beschreiten.