Ticket-Ärger beim FC Bayern: Donezk widerspricht Gerücht

Wenn der FC Bayern Mitte Dezember in der Schalker Veltins-Arena im Rahmen der Champions League gegen Schachtar Donezk antritt, dann werden aufgrund der immens überhöhten Ticketpreise nach einer Storno-Offensive zahlreiche FCB-Fans fehlen. Jedenfalls Stand jetzt. Denn die Münchner Verantwortlichen versuchen angeblich alles, um doch noch eine große Zahl der eigenen Anhänger ins Stadion zu bekommen, so jedenfalls hieß es am Samstag. Am Sonntag dementierte Donezk eine Kontaktaufnahme durch die Bayern-Bosse.
Sorgt der FC Bayern dafür, dass am 10. Dezember doch noch viele Tausend Münchner Fans den Weg in die Veltins-Arena finden, um den deutschen Rekordmeister in der Champions-League-Partie gegen den ukrainischen Gegner Schachtar Donezk anzufeuern, der aufgrund des russischen Angriffskriegs in Gelsenkirchen spielt?
Nach einem kürzlichen Boykott-Aufruf der "Südkurve München" hatten mehr als 35.000 Fans ihre Karten aufgrund der hohen Preise storniert. 55.000 Bestellungen sollen es noch vor dem Aufruf gewesen sein, knapp 19.000 blieben lediglich am Ende übrig.
Der Grund für den Ärger: Während die Spiele von Donezk gegen Atalanta Bergamo bei Preisen von 28 Euro für Sitzplätze und 23 Euro für Stehplätze begannen, müssen Bayern-Fans im Dezember 52 Euro für einen Steher und mindestens 105 Euro für einen Sitzer zahlen. Kein Wunder, dass die Wut groß war.

Am Samstag berichtete "Bild" passend dazu, dass sich der FC Bayern angeblich dafür einsetzt, dass die Preise für die Tickets günstiger werden. Dafür soll es einen Austausch mit den Donezk-Verantwortlichen gegeben haben. Das Ergebnis des Gesprächs sei aber noch offen, hieß es. Wann es Gewissheit geben könnte, wurde allerdings nicht deutlich.
Einen Tag später hingegen vermeldet "Spox.com" mit Bezug auf eine Stellungnahme der Donezk-Verantwortlichen, dass es den Näherungsversuch der Bayern nicht gegeben hat. "Wir haben noch kein offizielles Feedback vom FC Bayern bezüglich der Ticketpreise bekommen", teilte Shaktar gegenüber dem Portal mit. "Wir bekunden jedoch unsere Bereitschaft, unter Berücksichtigung der Interessen aller Fußballfans Lösungen für dieses Problem zu finden", teilten die Gastgeber mit.
Man sei "Deutschland und seinen Fußballfans dankbar für die Chance, Spiele in Deutschland austragen zu dürfen", so der ukrainische Meister weiter.
FC Bayern: Fans machen mobil
Einige Tage zuvor hatte es "Bayern-Fans, lasst euch nicht verarschen und boykottiert das Auswärtsspiel bei Schachtar Donezk" in einem Statement der "Südkurve München" geheißen.
"Nutzt das vom FC Bayern unterbreitete Angebot und storniert eure Tickets für das Spiel – die Frist dafür endet Montag, 4.11., 12 Uhr. Für eine faire Preisgestaltung – gegen Topspielzuschläge!", so der Appell aus der Kurve, der wie erwähnt großflächig genutzt wurde.