Personeller Paukenschlag bei Dynamo Dresden

Der große Paukenschlag bei Dynamo Dresden erfolgte erst nach der Mitgliederversammlung, die der Drittligist am Samstag im Dresdner Congress Center abgehalten hatte: Holger Scholze hat sein Amt als Vereinspräsident bei der SGE mit sofortiger Wirkung niedergelegt.
Er habe den Vorsitzenden des Aufsichtsrates noch am Samstagabend über seine Entscheidung informiert, hieß es in einer offiziellen Vereinsmitteilung der SG.
Vizepräsident Dr. Michael Bürger drückte sein Bedauern über die Entscheidung Scholzes aus: "In den zurückliegenden Jahren haben wir stets eine enge Zusammenarbeit gepflegt und gemeinsam die SG Dynamo Dresden repräsentiert. Wir bedanken uns für seinen Einsatz im Ehrenamt und wünschen ihm für seine Zukunft alles erdenklich Gute", wurde Bürger auf der Dresdner Vereinshomepage zitiert.
Scholze selbst durfte nicht an der Mitgliederversammlung am Samstag teilnehmen, nachdem ihm bereits im August vom Ältestenrat die Mitgliederrechte entzogen worden waren. Dieser hatte ihm Vorteilsnahme im Amt vorgeworfen, was einen längeren internen Machtkampf nach sich gezogen hatte. Ein Antrag, die Entscheidung des Ältestenrates zurückzunehmen, wurde abgelehnt.
Scholze war seit 2018 im Amt bei Dynamo Dresden
Der 53-Jährige meldete sich am Samstag auch noch selbst mit einem Statement zu Wort. Der Entzug seiner Mitgliederrechte sowie die Abstimmung darüber bezeichnete er als "Misstrauensvotum" und spricht von "Kleingeistigkeit, persönliche Eitelkeiten, Wichtigtuerei, Machtbesessenheit, Selbstüberschätzung, Amtsanmaßung, Neid, Missgunst und leider oft auch mangelhafte Kompetenz und fehlender Weitblick".
Nach Ansicht Scholzes seien genau diese angeführten Punkte die Hauptgründe dafür, dass Dynamo Dresden gegenwärtig nur in der 3. Liga spiele.
"Viel zu oft stehen wir uns selbst im Weg. Und dennoch sind wir nach Tiefschlägen niemals liegen geblieben, sondern zu jeder Zeit als Verein gestärkt zurückgekommen. Das stimmt mich zuversichtlich", so Scholze in seinem Statement.
Er hatte den Posten 2018 zunächst als Interimspräsident übernommen, nachdem zuvor das gesamte Präsidium nach anderen internen Querelen zurückgetreten war. Im Dezember 2018 wurde er auf der Mitgliederversammlung im Amt bestätigt.