Stars von Bayern und BVB schwach - Nübel spielt sich fest
Die letzten Partien eines aus deutscher Sicht endlich mal wieder erfreulichen Länderspieljahres sind Geschichte. Gegen Bosnien (7:0) und Ungarn (1:1) gab es in der Nationalmannschaft einige Gewinner, aber auch den einen oder anderen Verlierer - darunter zwei Stars von FC Bayern und BVB.
Gewinner
- Alexander Nübel (VfB Stuttgart, Tor)
Gegen Bosnien noch auf der Bank, in Ungarn dann bester Deutscher. In seinem zweiten Länderspiel hat der vom FC Bayern nach Stuttgart verliehene Keeper unterstrichen, zu Recht zum Kreis der Nationalmannschaft zu zählen.
Auch nach der Rückkehr der etatmäßigen Nummer eins Marc-André ter Stegen dürfte Nübel seinen Kaderplatz sicher haben. Nebenbei ein gelungenes Bewerbungsschreiben für eine Zukunft in München.
- Felix Nmecha (Borussia Dortmund, Mittelfeld)
Die Nominierung des BVB-Profis hatte im Vorfeld für einige Verwunderung gesorgt, schließlich war sein letztes Länderspiel bereits 1,5 Jahre her und die Leistungen in Dortmund seither eher durchwachsen.
Als Joker gegen Bosnien machte Nmecha jedoch gleich einen soliden Job, in Ungarn folgte dann sein erster Startelf-Einsatz im DFB-Dress. Der 24-Jährige rechtfertigte das Vertrauen von Bundestrainer Julian Nagelsmann mit einer guten Leistung, gekrönt von seinem Premierentor.
Diesmal hat Nmecha fraglos von den vielen Absagen im Nationalteam profitiert, mit Auftritten wie am Dienstagabend könnte er künftig aber auch mehr sein als ein Nachrückkandidat.
- Tim Kleindienst (Borussia Mönchengladbach, Angriff)
Deutschland hat einen Ersatz für Niclas Füllkrug gesucht - und gefunden. Kleindienst, ebenfalls ein Spätberufener, bringt ähnliche Qualitäten mit wie der weiterhin verletzte West-Ham-Stürmer, ist körperlich präsent, kopfballstark und äußerst mannschaftsdienlich.
Der Lohn seiner Mühen war der Doppelpack gegen Bosnien, der Nagelsmann zugleich vor die Qual der Wahl stellt: Fortan muss er zwischen Kleindienst, Kai Havertz sowie den hoffentlich bald genesenen Füllkrug und Deniz Undav entscheiden.
Verlierer
- Julian Brandt (Borussia Dortmund, Mittelfeld)
Ähnlich wie Vereinskollege Nmecha kehrte auch Brandt nach längerer Pause in den Kreis der Nationalmannschaft zurück. Es könnte bei einem Kurz-Comeback bleiben.
Denn der 28-Jährige nutzte seine Bewährungschance gegen Ungarn nicht, zu oft traf er die falsche Entscheidung und brachte seine Nebenleute damit in die Bredouille.
Letztlich machte Brandt im DFB-Dress da weiter, wo er beim BVB aufgehört hat. Eine sonderlich gute Saison spielt der Mittelfeldmann nämlich auch im Klub bislang nicht.
- Chris Führich (VfB Stuttgart, Angriff)
Es ist bislang nicht die Spielzeit des Chris Führich. 23/24 noch ein Gesicht der sensationellen Stuttgarter Vizemeisterschaft, sucht der Angreifer seit dem Sommer nach seiner Form.
Dass der VfB-Profi wettbewerbsübergreifend erst ein Tor erzielt hat, war ihm gegen Ungarn deutlich anzumerken. Führich gelang kaum etwas, nach 61 Minuten war Feierabend.
Traurig, aber wahr: In seiner aktuellen Verfassung muss der 26-Jährige um seinen Kaderplatz beim DFB fürchten.
- Serge Gnabry (FC Bayern, Angriff)
Im Oktober endete Gnabrys knapp einjährige Nationalmannschafts-Abstinenz. Verdient hatte sich der Angreifer die Berufung durch einen starken Start beim FC Bayern.
Seither kam der 29-Jährige in allen vier Nations-League-Begegnungen zum Einsatz, durfte drei Mal von Beginn an ran. Eigenwerbung betrieb er dabei wenig, in Ungarn ging er auf der ungewohnten Mittelstürmer-Position komplett unter.
Es passt ins Bild: Auch in München baute Gnabry in den letzten Wochen spürbar ab. So dürfte er in der DFB-Auswahl ein Wackelkandidat bleiben.