Eberl lüftet kurioses Couch-Geheimnis um Kompany

Dass Vincent Kompany beim FC Bayern auf der langen und zähen Trainersuche im Sommer nicht die erste Wahl war, ist schon lange Geheimnis mehr. Doch Sportvorstand Max Eberl hat nun einen genaueren Einblick in den Ablauf der Verpflichtung des belgischen Coaches gegeben und zudem eine kuriose Couch-Story erzählt.
In diesen Tagen sind nicht nur die Profis des FC Bayern auf Tuchfühlung bei den Anhängern, sondern auch die Verantwortlichen. So war Sportvorstand Max Eberl am Sonntag beim Fanclub Gneiding'89 in Wallerfing zu Besuch und plauderte launig über die Verpflichtung von Trainer Vincent Kompany im Sommer.
"Es war eine echt komplizierte Zeit und ja, wir haben uns natürlich viele Gedanken gemacht", blickte Eberl beim Fanclub-Besuch zurück auf die Suche nach dem Nachfolger für Thomas Tuchel, bei der sich die Münchner zahlreiche Absagen und Rückschläge einhandelten.
"Diese ominöse Liste, die ja dann auch medial ihren Lauf genommen hat, die haben wir natürlich gemacht", bestätigte er. Und auf jener Liste hätten natürlich auch junge Coaches wie Kompany gestanden, "Trainer mit großem Potenzial, die vielleicht noch nicht in der großen Welt bekannt sind, zumindest auf der Trainer Seite."
Als Spieler sei Kompany "ja bekannt gewesen" und auf der besagten Liste hätte er "von Anfang an draufgestanden", verriet Eberl.
Schon in seiner Gladbacher Zeit habe er gelernt, wie sinnvoll es ist, eine Shortlist mit möglichen Kandidaten für den Fall der Fälle zu haben. "Das ist immer ein Vorausschauen." So sei das auch bei Kompany gewesen.
Eberl: "... ist kein Geheimnis mehr"
"Er kennt große Kabinen, er hat zwei Jahre in Anderlecht gearbeitet, er hat dann zwei Jahre in Burnley gearbeitet, ist einmal völlig überraschend aufgestiegen und einmal abgestiegen und wir haben gedacht: Jetzt ist die Zeit reif", so Eberl weiter.
Allerdings sei Kompany als Abstiegstrainer nicht sofort erste Wahl gewesen. "Dass wir uns mit Xabi Alonso beschäftigt haben, ist kein Geheimnis mehr. Dass wir uns mit Julian Nagelsmann uns beschäftigt haben, ist kein Geheimnis mehr. Dass wir den einen oder anderen auch noch im Kopf hatten, ist auch kein Geheimnis", gab der Sportvorstand des FC Bayern zu.
Unter dem Strich sei es nun auch egal, ob Kompany am Ende "Lösung E oder F" war, erklärte Eberl. "Und damit will ich mich gar nicht in Schutz nehmen", betonte der FCB-Sportchef, die Frage sei viel mehr: "Funktioniert er bei Bayern oder funktioniert er nicht."
Er könne den Fans nicht sagen, "ob A oder B bei uns funktioniert hätte, keine Ahnung, das ist alles Hypothese", zum Glück habe es dann mit Kompany geklappt.
Eberl: Kompany hatte Bock auf den FC Bayern
Nach einigen Gesprächen mit dem Trainer sei klar gewesen, dass er der Richtige für die Münchner war, "die Symbiose" sei da gewesen.
"Und dann gab es die Gespräche und dann hat Uli Hoeneß gesagt: 'Okay, Max, wenn du jetzt so zu Vincent fliegst, dann verlässt du dieses Haus erst, wenn er unterschrieben hat'", verriet Eberl Details zu einem Gespräch mit dem Ehrenpräsidenten des Klubs.
Sechs Stunde habe er dann zusammen mit Sportdirektor Christoph Freund mit Kompany "über Fußball gesprochen und wirklich großartige Gespräche über Taktik, über Spieler und so weiter geführt".
Kompany habe dann signalisiert, dass er "Bock drauf habe", aber seine Frau fragen müsse und wollte sich Tags drauf treffen. "Und dann habe ich mich auf die Couch bei ihm zu Hause gelegt", gab Eberl preis. "Und er sagte: 'Was machst du?' Dann sagte ich: 'Der Uli hat gesagt, ich darf erst gehen, wenn du ja gesagt hast'", so Eberl weiter.
Auf dem Sofa habe er aber nicht wirklich schlafen können, führte der Sportvorstand aus. Und so sei es nur ein Spaß gewesen. Das Fanclub-Treffen sei aber "ein schöner Rahmen" gewesen, diese Begebenheit zu erzählen. "Und die Geschichten im Hintergrund sind manchmal die die witzigen", schloss Eberl.