13.01.2025 17:13 Uhr

Heidel exklusiv: Diesen Fehler wird Klopp nicht machen

Christian Heidel spricht über den neuen Job von Jürgen Klopp
Christian Heidel spricht über den neuen Job von Jürgen Klopp

Jürgen Klopp legt dieser Tage als Global Head of Soccer bei Red Bull los. Sein langjähriger Weggefährte Christian Heidel zeigt im exklusiven Interview mit RTL/ntv und sport.de Verständnis für den Wechsel. Klopps Engagement sei "ein Glücksgriff" für das Unternehmen, meint der Sportvorstand des 1. FSV Mainz 05.

Seit Jahresbeginn läuft der Vertrag von Jürgen Klopp bei Red Bull. Der 57-Jährige lernt aktuell die verschiedenen Standorte kennen. Der 57-Jährige war am zurückliegenden Wochenende viel unterwegs. So schaute Klopp am Freitag beim Eishockey in München vorbei. Einen Tag später verfolgte Klopp die Ligue-2-Partie des Paris FC gegen SC Amiens. Am Sonntag sah der neue Funktionär dann das 4:2 von RB Leipzig gegen Werder Bremen in der Fußball-Bundesliga.

Anstatt täglich auf dem Trainingsplatz zu stehen, fungiert Klopp bei Red Bull fortan in einer strategischen Rolle im Hintergrund. Der Wechsel seines guten Freundes sei für ihn "zunächst auch einmal überraschend" gekommen, verriet Christian Heidel im exklusiven Interview mit RTL/ntv und sport.de. Red Bull hatte den aufsehenerregenden Deal bereits am 9. Oktober 2024 offiziell verkündet.

"Für Red Bull ist es ein Glücksgriff"

Heidel glaubt, dass Klopp die Arbeit mit mehreren Klubs auf der ganzen Welt gereizt habe. Man müsse die Entscheidung "akzeptieren und respektieren", machte der Sportvorstand des 1. FSV Mainz 05 deutlich. Alle Aussagen von Christian Heidel über Jürgen Klopps Red-Bull-Wechsel gibt's oben im Video (öffnet sich anstelle des Artikelbilds).

"Ich habe da totales Verständnis. So ist eben Jürgen Klopp. Ihn interessiert da weniger, was der ein oder andere dazu zu sagen hat. Und für Red Bull ist es ein Glücksgriff", führte Heidel in diesem Zusammenhang aus.

Jürgen Klopp in Paris
Jürgen Klopp in Paris

Dass Klopps Wechsel zum Energydrink-Hersteller in der Öffentlichkeit auch Kritik auslöste, sei "zu erwarten" gewesen, sagte der 61-Jährige. "Er hat damit auch gerechnet", verriet Heidel. "Er hat mir gesagt, dass das einzige Land, indem es diese Resonanz gab, Deutschland war. In anderen Ländern hat man sich eher gefreut, dass er da nun ab und zu mal auftauchen wird. Aber damit kann er umgehen", so der Mainzer.

Der langjährige Bundesliga-Manager rechnet damit, dass Klopp die Red-Bull-Klubs noch besser machen wird. "Ich glaube schon, dass es insgesamt sehr gut zusammenpasst. Aber Leipzig ist auch ein Gegner von Mainz 05 und wenn wir gegen Leipzig spielen, werde ich Jürgen Klopp sicherlich nicht die Daumen drücken - ich befürchte, er mir auch nicht", sagte Heidel mit einem Augenzwinkern.

Heidel: Klopp wird sich nicht einmischen

Heidel zufolge wird Klopp mit seiner neuen Rolle im Hintergrund gut zurechtkommen.

"Da werden sich einige wundern. Ich bin mir sehr sicher, dass ihm das zu 100 Prozent gelingen wird, weil er seinen neuen Job kennt. Und da er selbst ein Trainer war, der immer Freiräume genossen hat, weiß er wie wichtig das für einen Trainer und auch dessen Entwicklung ist. Deswegen wird er nicht den Fehler machen, sich da einzumischen. Er ist der Head of und er trifft die Endentscheidung. Aber da geht es nicht darum, wer als linker Verteidiger spielt und wer im Sturm. Ich bin sicher, dass alle Trainer von Red Bull sich darauf freuen können, dass er sich nicht einmischen wird", glaubt Heidel.

Red Bull wird Klopp am Dienstag auf einer Pressekonferenz offiziell vorstellen.

Er könne sich eine künftige Rückkehr seines guten Freundes auf die Trainerbank "Stand heute schwer vorstellen. Aber es wird natürlich auch davon abhängen, wie er diese neue Aufgabe erfährt, was er da fühlt. Keiner kann in den Menschen hineinschauen. Wenn Jürgen Klopp in zwei Jahren das Gefühl hat: Ich muss wieder auf die Trainerbank. Dann wird er es tun. Es würden sich wahrscheinlich 100 Klubs um ihn reißen. Aber das ist heute ganz, ganz schwer zu beantworten", so Heidel.