17.01.2025 15:15 Uhr

Bayern-Ultras greifen eigene Klub-Führung an

Die Ultras des FC Bayern sind sauer auf die Klubspitze
Die Ultras des FC Bayern sind sauer auf die Klubspitze

Am Donnerstag diskutierte die DFL in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung in Frankfurt über Leitplanken zur Verteilung der TV-Gelder ab der Saison 2025/26. Die kleinen Vereine argumentierten im Vorfeld, die Spitzenteams seien durch steigende Einnahmen aus Champions League und Klub-WM schon genug bedacht und fordern ein größeres Stück vom Kuchen - die Großen, darunter auch der FC Bayern, argumentierten dagegen. Den Ultras des Rekordmeister schmeckt das offenkundig gar nicht.

Im Heimspiel des FC Bayern gegen die TSG Hoffenheim (5:0) wurde in der Südkurve der Allianz Arena ein Banner gezeigt, das gegen die eigene Klub-Führung gerichtet war.

"Noch mehr Anteile am TV-Geld fordern?! 'Solidarisch' oder wettbewerbszerstörend?" - die Botschaft der Gruppe "Munich's Red Pride" hatte es in sich.

Angesprochen fühlen durfte sich vor allem Finanzvorstand Dr. Michael Diederich, der erst kürzlich im Interview mit dem "kicker" gegen die kleinen Vereine ausgeteilt hatte.

"Solidarität darf keine Einbahnstraße sein. Bereits jetzt tragen die Top-Klubs dem Solidaritätsgedanken in einem erheblichen Umfang und an vielen Stellen Rechnung", so Diederich: "Der FC Bayern ist - je nach Berechnungsmethode - für rund 30 Prozent der Reichweite der Bundesliga verantwortlich, bekommt aus dem nationalen Topf aber nur 6,5 Prozent. Die restlichen 23,5 Prozent sind bereits Solidarität."

In München sei man daher "verwundert, wenn der Begriff Solidarität immer weiter strapaziert wird."

DFL diskutiert über Antrag

Die außerplanmäßige Versammlung der DFL musste dem Vernehmen nach einberufen werden, weil die nötige Anzahl von mindestens zehn Klubs einen gleichlautenden Antrag im Zusammenhang der Diskussion um die künftige Verteilung der TV-Gelder eingereicht hat.

"Wir haben die vielfältigen Perspektiven im Kreis der 36 offen und vertrauensvoll ausgetauscht. Das hat uns als Liga weitergebracht. Wir nehmen als Präsidium ein hilfreiches Meinungsbild mit in unsere weiteren Beratungen", wurde Hans-Joachim Watzke, Sprecher des DFL-Präsidiums, im Anschluss zitiert.

Wie es nun weitergeht, ist offen.