Hoeneß klagt über Tuchels Transfer-Forderungen

Zwischen Thomas Tuchel und dem FC Bayern entstand in rund 15 Monaten Zusammenarbeit keine Liebesbeziehung. Im Nachhinein übte Klub-Patron Uli Hoeneß scharfe Kritik an dem glücklosen Trainer. Nun hat er über sein aktuelles Verhältnis zum heutigen Nationalcoach Englands ausgepackt.
Nach einer Saison ohne Titel war die Zeit von Thomas Tuchel beim FC Bayern schon wieder vorbei. Als Nachfolger von Julian Nagelsmann hatte der erfahrene Übungsleiter große Erwartungen geweckt, die jedoch unerfüllt blieben.
Noch vor Tuchels Abschied ließ der Münchner Ehrenpräsident Uli Hoeneß immer wieder seine Unzufriedenheit durchklingen, später folgten mehrere öffentliche Abrechnungen mit dem geschassten Trainer.
Mittlerweile betrachtet Hoeneß die kurze Liaison differenzierter.
Tuchel-Forderungen wühlten den FC Bayern auf
"Privat war unser Verhältnis bis zum Schluss total in Ordnung. Aber er hat in vielen Bereichen einfach eine ganz andere Auffassung, wie man eine Mannschaft führt", erklärte Hoeneß im Interview mit "t-online".
Geärgert haben ihn Tuchels ständigen Gesuche. "Er wollte relativ viele Transfers machen. Wir wollten dagegen versuchen, mit mehr eigenen Spielern auch mittelfristig zu arbeiten", verdeutlichte der 73-Jährige.
"Wenn ich daran denke, wie viele teure Spieler da immer wieder gefordert wurden. Jedes Mal, wenn wir einen verletzten Spieler hatten, wurde nach neuen Spielern gerufen. Das war eine permanente Diskussion um Spieler", erinnerte sich Hoeneß. Seit Vincent Kompany an der Seitenlinie stehe, habe er derartige Forderungen nicht mehr gehört.
Kein böses Blut bei Hoeneß
Zu einer Aussprache zwischen den beiden Alphatieren Hoeneß und Tuchel ist es demnach bis heute nicht gekommen.
"Aber wenn ich [...] den Thomas in einem Restaurant treffe, habe ich überhaupt kein Problem, mich zu ihm zu setzen und über die alten Zeiten zu reden", stellte der Bayern-Patron klar.
Hoeneß ergänzte: "Thomas hat sich für England entschieden. Irgendwann wird er wieder in die Allianz Arena zurückkommen und dann wird man sich freundlich begrüßen."