14.02.2025 13:49 Uhr

Waldemar Anton beim BVB: Verlierer mit Ansage

Beim BVB wieder nur Ersatz: Waldemar Anton
Beim BVB wieder nur Ersatz: Waldemar Anton

Waldemar Anton und Borussia Dortmund - das passt bislang noch nicht so ganz zusammen. Nach einer Top-Saison als Kapitän von Vizemeister VfB Stuttgart mit großen Erwartungen zum BVB gekommen, tut sich der Innenverteidiger bei seinem neuen Arbeitgeber immer noch schwer. Auch der jüngste Trainerwechsel scheint an der schwierigen Situation des Nationalspielers wenig geändert zu haben.

Nach seinem folgenschweren Missgeschick beim Wiedersehen mit dem VfB Stuttgart wurden zumindest die Pfiffe aus dem Gästeblock merklich leiser.

Für Waldemar Anton nur ein schwacher Trost: Zu heftig war der Ärger über sein Eigentor, mit dem er Borussia Dortmund beim 1:2 (0:0) gegen seinen Ex-Klub auf die Verliererstraße gebracht hatte.

Als "maximal bitter" bezeichnete Anton seinen Fauxpas, der ihm die sport.de-Note 5 einbrachte: In der 50. Minute hatte der erfahrene Defensivmann versucht, eine Hereingabe abzuwehren - stattdessen grätschte er den Ball ins eigene Gehäuse und leitete damit die bereits achte BVB-Pleite in der Bundesliga ein.

Anders als die mitgereisten VfB-Anhänger nahm Antons Ex-Kollege Deniz Undav den Pechvogel in Schutz. "Als Verteidiger musst du den Schritt machen, es ist natürlich unglücklich für Waldi", erklärte der DFB-Stürmer bei "Sky".

Unglücklich - das fasst Waldemar Antons bisherige Zeit in Dortmund allerdings ganz gut zusammen. Und die Hoffnung auf baldige Besserung ist nach den frischen Eindrücken aus der Champions League nicht gerade größer geworden.

90 Minuten Bank bei BVB-Coup in Lissabon

Zu Saisonbeginn war Anton unter dem damaligen Borussia-Coach Nuri Sahin noch gesetzt gewesen, auch wenn er dabei nur selten überzeugen konnte. Dann kam das Verletzungspech: Erst stoppten ihn Oberschenkelprobleme, danach ein Muskelfaserriss.

Als der 22,5 Millionen Euro teure Neuzugang schließlich wieder fit war, musste er sich hinten anstellen. Erst die Sperre von Abwehrkonkurrent Nico Schlotterbeck spülte ihn wieder ins Team.

Eine neue Bewährungschance, die Anton nicht für sich nutzen konnte. Wenige Tage nach der schmerzhaften Heimniederlage gegen Stuttgart, dem ersten Spiel unter Sahin-Nachfolger Niko Kovac, trat der BVB in den Königsklassen-Playoffs bei Sporting CP an - mit Schlotterbeck und ohne Anton.

Beim überraschend deutlichen 3:0-Erfolg in Lissabon blieb der Ex-Stuttgarter 90 Minuten auf der Bank, in den Schlussminuten wurde ihm sogar Rückkehrer Niklas Süle vorgezogen. Womöglich ein Fingerzeig für die kommenden Begegnungen. Aufschluss geben könnte das Revierduell beim VfL Bochum am Samstag (ab 15:30 Uhr im LIVE-Ticker).

Anton muss um Platz im Nationalteam bangen

Schon bei seiner Vorstellung in Dortmund hatte Kovac durchklingen lassen, den bei vielen Fans umstrittenen Mannschaftsführer Emre Can fest in der Innenverteidigung zu sehen. Er steht bislang zu seinem Wort.

Zum Leidwesen Antons, der, sofern nicht wieder auf eine Dreierkette umgestellt wird, in der Innenverteidiger-Hierarchie irgendwo zwischen Position drei und vier herumdümpelt und damit vorerst Reservist bleiben dürfte.

Nach Kovacs Rückendeckung für Can war Anton gewissermaßen ein Verlierer mit Ansage, an eine Formexplosion des 28-Jährigen hatten ohnehin die Wenigsten geglaubt.

Setzt sich der jüngste Trend fort, dürfte der spätberufene Nationalspieler aber auch seinen Platz in der DFB-Auswahl bald los sein. Es wäre der nächste Tiefpunkt in Waldemar Antons "unglücklicher" Entwicklung beim BVB.