05.03.2025 12:09 Uhr

BVB-Führung im Kreuzfeuer: "Der Fisch stinkt vom Kopf"

Scharfe Kritik an den BVB-Bossen
Scharfe Kritik an den BVB-Bossen

Beim BVB lief in den vergangenen Monaten nicht allzu viel zusammen. Auch auf der Führungsebene hinterließ Borussia Dortmund keinen guten Eindruck. Ein Mentalcoach stellt den Bossen der Westfalen ein schlechtes Zeugnis aus.

"Die Probleme sind nicht neu – aber sie werden von Jahr zu Jahr größer. Wer beim BVB nach den Schuldigen sucht, muss ganz oben anfangen", stellte Sportpsychologe Matthias Herzog im Interview mit dem Portal "fussball.news" klar.

Der Experte ging sogar noch weiter: "Der Fisch stinkt vom Kopf: Watzke, Ricken, Kehl, Sammer – die Dortmunder Chefetage wirkt wie ein Gockelstall. Jeder hält sich für den Wichtigsten, aber keiner übernimmt echte Verantwortung."

Im Winter hatte ein Machtkampf zwischen Sportdirektor Sebastian Kehl und dem Technischen Direktor Sven Mislintat für Wirbel gesorgt, Letzterer musste schließlich seine Koffer packen.

"Statt als Einheit voranzugehen, gibt es immer wieder interne Machtspielchen", klagte Herzog und forderte: "Wer Führung von seinem Team erwartet, muss sie selbst vorleben."

Attacke auf den BVB: "Regenerieren wovon? Vom Versagen?"

In der Bundesliga hinkt der BVB den Erwartungen nach wie vor weit hinterher, auch wenn es zuletzt endlich einmal zwei Siege in Folge zu bejubeln gab.

Vom neuen Trainer Niko Kovac, der Nuri Sahin im Januar abgelöst hat, wird erwartet, frischen Wind in die Mannschaft zu bringen. Der ehemalige Profi gilt als Verfechter einer harten Linie.

Noch sieht Herzog allerdings eine Fortsetzung des "Kuschelkurses", der der Borussia bereits öfter vorgeworfen wurde. In Dortmund gebe es "schon lange ein Wohlfühlparadies", monierte der Mentalcoach.

Überraschend heftig zerriss er die Verschwiegenheit der BVB-Spieler nach der 0:2-Pleite im Revierderby gegen den VfL Bochum. Kovac hatte die Zurückhaltung seiner Schützlinge später mit ihrer "Regeneration" begründet.

"Regenerieren wovon? Vom Versagen?", ätzte Herzog. Man müsse den gutbezahlten Stars der Schwarz-Gelben so langsam klarmachen, dass "Profifußball kein Streichelzoo ist".