Hamann: BVB sollte "fünf, sechs Spieler rausschmeißen"

Dietmar Hamann hat sich in den letzten Monaten schon einige Male mit seiner Kritik an Borussia Dortmund profiliert, nun hat der TV-Experte sich den BVB nach der 0:1-Pleite gegen den FC Augsburg erneut zur Brust genommen und personelle Konsequenzen auf der Spieler-Seite angemahnt.
Die gellenden Pfiffe der Fans und einige recht wüste Beschimpfungen für das eigene Team rundeten den späten Samstagnachmittag für Borussia Dortmund nach der 0:1-Pleite gegen den FC Augsburg in negativer Hinsicht ab. BVB-Kapitän Emre Can monierte mit Nachdruck die Einstellung des Teams, sagte vor TV-Kameras unter anderem: "Wenn wir so weitermachen, wird es eine ganz schlimme Saison."
Doch wie ist das erneute Abrutschen in alte Muster, das immer wieder passiert, aufzuhalten? Laut dem früheren Bundesliga-Profi Dietmar Hamann gibt es für den BVB allen voran eine "Möglichkeit", die man "jetzt hat", wie der "Sky"-Experte betonte. "Du machst wirklich mal einen Cut und schmeißt fünf oder sechs Spieler raus", brachte Hamann personelle Konsequenzen ins Gespräch.
Insbesondere zwei Spieler sind auf Hamanns Kieker gelandet: Jamie Gittens und Julian Brandt. Zu Letztgenanntem hatte Sportdirektor Sebastian Kehl sich nach der Niederlage gegen den FCA bereits vielsagend geäußert.
Brandt wäre laut Hamann jedenfalls "der Erste", bei dem der TV-Experte den genannten "Cut" ansetzen würde.
"Das mag jetzt ungerecht sein. Wenn sie verlieren, verlieren sie miteinander, aber er ist einer der Schlüsselspieler, der Trainer nennt ihn in einem Atemzug mit Florian Wirtz und Jamal Musiala", erinnerte der Ex-Fußballer an einen Vergleich von BVB-Coach Niko Kovac.
Das Lob für Brandt habe durchaus Gründe, "denn wenn er gut drauf ist, hat er eine Riesenqualität". Aber: "Er ist zu lange da und er ist symptomatisch für das, was in Dortmund seit Jahren passiert", begründete Hamann seine Entscheidung gegen Brandt, dessen Vertrag in 2026 abläuft.
Hamann empfiehlt BVB Verkauf von Gittens
"Der andere ist Gittens. Das ist ein junger Kerl und du kannst sagen, dass die älteren Spieler Leistungen bringen müssen. Aber der Spieler mit dem höchsten Marktwert ist wahrscheinlich Gittens", bezog sich Hamann auf den potenziell hohen Verkaufswert des Linksaußen, der ungefähr 50 Millionen Euro betragen könnte.
"Er hat die Saison stark angefangen und alles zerschossen. Er hat Tore gemacht und vorbereitet und war nicht zu stoppen. Ich verstehe, dass so ein Spieler mal einen Hänger hat, aber der hängt jetzt seit fünf Monaten und das kann nicht sein", legte der ehemalige Bayern-Profi den Finger in die Wunde.
Hamann hatte gar eine Vermutung parat, warum es beim zuletzt umworbenen Offensivmann nicht mehr läuft. "Vielleicht haben die vermeintlichen Angebote aus England ihm den Kopf verdreht."
Sollte das so sein, müsste der BVB aus Hamanns Sicht reagieren. "Wenn die Jungs nicht hundertprozentig bei der Sache sind, weil sie woanders mehr Geld verdienen oder ein schöneres Leben haben, dann sollen sie gehen. Du brauchst Leute, die Fußball arbeiten und davon haben sie im Moment zu wenig", betonte der 51-Jährige.