Brisante Frage: Süle für "geiles Interview" gelobt

Nach dem Viertelfinal-Aus von Borussia Dortmund in der Champions League hat Verteidiger Niklas Süle in einem Interview mit einer Frage, die er selbst nicht beantworten konnte, den Finger in die BVB-Wunde gelegt. Eine Offenheit, die ihm Lob von einem Weltmeister von 2014 einbrachte.
"Raus mit Applaus", so war am späten Dienstagabend in zahlreichen Überschriften zum Ausscheiden von Borussia Dortmund in der Champions League zu lesen.
Denn der BVB, der im Viertelfinal-Hinspiel noch sang- und klanglos mit 0:4 gegen den FC Barcelona untergegangen war, präsentierte sich im Rückspiel enorm verbessert und gewann mit 3:1. Zwischenzeitlich lag sogar der Duft vom ersehnten Wunder in der Luft.
Das war auch in der Mannschaft zu spüren, wie Niklas Süle nach der Partie am "Prime Video"-Mikrofron mitteilte. "Ich muss sagen, ich habe noch nicht so viele Spiele für Borussia Dortmund gemacht, wo wir so füreinander eingestanden sind. Wo wir so gekämpft haben. Ich bin mega stolz auf die Mannschaft", sagte der Abwehrspieler, der selbst eine starke Leistung zeigte.
"Nahm das Tempo seiner Gegenspieler meist gut auf und verteidigte viel konsequenter als am Wochenende in München. Setzte gerade gegen Raphinha mehrere starke Tacklings als letzter Mann. Wenn es wirklich wichtig wurde, war er da", hieß es in der Einzelkritik von sport.de, in der Süle die Note 2.0 erhielt.
Doch nicht nur für seine sportliche Darbietung erhielt Süle Lob, auch für seine offenen Worte nach dem Königsklassen-Aus. Denn der Routinier sprach einen wunden Punkt an, der beim BVB immer wieder aufkommt: "Es ist halt immer die Frage bei uns: Wieso nicht in den Bundesliga-Spielen? Die müssen wir uns jetzt Freitag, Samstag, Sonntag stellen."
Süle legt Finger in die BVB-Wunde
Er selbst konnte darauf am Mittwochabend keine Antwort geben - aus Gründen. "Die Frage stellen sich hier schon ein paar Leute einige Jahre. Ich glaube, dass wir unheimlich viel Qualität besitzen." Dass sein Team diese zeitweise nur gegen Top-Teams zeige, sei durchaus zu kritisieren, gab Süle zu.
Eine Offenheit, die dem früheren Bundesliga-Spieler Christoph Kramer, der als TV-Experte im Einsatz war, gut gefiel. "Geiles Interview. Muss ich echt sagen. Richtig geiles Interview", schwärmte der Weltmeister von 2014 bei "Prime Video".
"Ich bin sowieso Niklas-Süle-Fan. Ich wünsche ihm wirklich, dass er mal eine Saison vom Verletzungspech verschont bleibt", fügte Kramer an.
Der BVB steht nach einer äußert schwierigen Bundesliga-Saison nur auf dem achten Tabellenplatz. Auf Champions-League-Rang vier sind es sechs Punkte Rückstand.