St.-Pauli-Präsident will 20-Millionen-Lücke schließen

Der FC St. Pauli geht nach dem erfolgreichen Klassenerhalt in die zweite Bundesliga-Saison in Folge. Der Klub kämpft darum, sich in der ersten Liga zu etablieren, steht dabei aber nicht nur sportlich, sondern auch wirtschaftlich vor Herausforderung, wie Vereinspräsident Oke Göttlich gesteht.
32 Zähler reichten am Ende zu Platz 14 in der Abschlusstabelle der Fußball-Bundesliga in der abgelaufenen Saison 2024/25. Im Gegensatz zu Mitaufsteiger Holstein Kiel bleibt der FC St. Pauli damit ein weiteres Jahr in der Bundesliga. Um erneut den Klassenerhalt sicherzustellen, gäbe es vor allem wirtschaftliche Herausforderungen, wie Klub-Präsident Oke Göttlich im Interview mit dem "kicker" erklärte.
"Mit Blick auf die wirtschaftlichen Verhältnisse und die Ungleichheiten kann man nicht davon sprechen, dass man ein etablierter Bundesligist ist", so Göttlich. "Es wird immer wieder um innovative Ideen gehen, die etwa 20 Millionen Euro große Lücke zu gestandenen Bundesligisten zu schließen."
Bundesliga: FC St. Pauli setzt auf "innovative Ideen"
Diese Innovation sei nötig, da St. Pauli bereits viele Wachstumsoptionen ausgeschöpft hat. Das vergleichsweise kleine Bundesliga-Stadion am Millerntor "ist immer ausverkauft, auch in der Vermarktung sind wesentliche Verträge abgeschlossen", analysierte der 49-Jährige.
Beispielhaft für die angesprochene Innovation könnte etwa die Gründung der Genossenschaft dienen oder auch der Plan, in Zukunft mit dem Stadtrivalen HSV enger zusammenzuarbeiten.
Aufgrund der finanziellen Situation will man auf St. Pauli auch sportlich nicht zu hohe Ziele ausrufen. Selbst Platz 16, also die Teilnahme an der Relegation wäre "in den kommenden Jahren keine Niederlage. Es muss in die Köpfe der Menschen, dass die Relegation für St. Pauli auch immer eine Chance bietet", hielt Göttlich fest.
Hatte in der abgelaufenen Saison noch die Aufstiegs-Euphorie neue Kräfte entfaltet, ist fraglich, ob dies auch im Jahr nach dem Klassenerhalt funktioniert. "Intern waren wir nach der Rettung auch enthemmt. Für uns ist das mindestens so hoch zu bewerten wie der Aufstieg", zeigte sich der St.-Pauli-Präsident zuversichtlich.